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Endspurt in der Erdbeerernte

Malwina ist die späteste Sorte, die ab jetzt bei Görnitz in Sörnewitz gepflückt wird. Doch andere Beeren warten schon.

Von Udo Lemke
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Von Anfang Juni bis Ende Juli geht in etwa die Erntesaison auf den Erdbeerfeldern um Sörnewitz. Bei vielen ist die Selbstpflücke beliebt, weil man dann buchstäblich weiß, was man im Körbchen hat.
Von Anfang Juni bis Ende Juli geht in etwa die Erntesaison auf den Erdbeerfeldern um Sörnewitz. Bei vielen ist die Selbstpflücke beliebt, weil man dann buchstäblich weiß, was man im Körbchen hat. © Norbert Millauer

Rund um Sörnewitz liegen die großen Erdbeerfelder des Familienunternehmens Görnitz. Wie die Erdbeerente lief und was danach kommt, wollte die SZ von Firmenchef Michael Görnitz wissen.

Herr Görnitz, die letzte von zehn Sorten, die man bei Ihnen pflücken kann, heißt Malwina. Was zeichnet diese Sorte aus?

Viele Leute kennen noch von früher die Mieze Schindler. Klein, dunkel, fruchtsäurebetont und hoch aromatisch. Das greift die Malwina auf, nur dass die Früchte viel größer sind und sie widerstandsfähiger gegen Nässe ist. Die Malwina hat dennoch den Nachteil, dass die Pflanzen nicht so ertragreich sind. Aber etwas Besseres zum Marmelade- oder Schnapsmachen oder zum Einwecken gibt es für mich nicht.

Bis zu den Sommerferien kann noch bei Ihnen gepflückt werden. Wie fällt ein erster Blick auf die Erdbeersaison aus?

Wir hatten in diesem Jahr so ziemlich alles: Beginnend mit Starkfrösten, Hagel, extremer Hitze und jetzt zuletzt haben wir immer wieder Starkregen. Es wurde ein ertragreiches Erdbeerjahr prognostiziert - aber das ist es nicht. Das Wetter hat uns einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Durch die hohe Feuchtigkeit gab es Probleme mit der Fäule und das Unkraut wächst natürlich schneller als alles andere.

Wie ist denn der Zuspruch gewesen, waren so viel Pflücker wie in den Vorjahren da?

Im vergangenen Jahr waren etwas mehr Leute da, aber das lag auch daran, dass viele Ausfälle durch Frost im eigenen Garten hatten und deshalb zu uns gekommen sind. Wir hatten dieses Jahr eine sehr gedrängte Ernteperiode, weil es zwischendurch so heiß war und die späten Sorten früh gereift sind. Es ist nicht zu schaffen, etwas in vier Wochen zu ernten, das auf acht Wochen ausgelegt ist.

Neben den sechs Hektar für die Selbstpflücke haben Sie weitere 25 Hektar Erdbeerfelder. Was wird mit den Früchten gemacht?

Wir beliefern Händler und Supermärkte wie Edeka und Rewe bis nach Leipzig hin.

Was geschieht eigentlich mit den Erdbeerfeldern, wenn sie abgeerntet sind?

Die Pflanzen werden bis auf den Boden abgemulcht, treiben dann wieder neu aus. Sie lagern Reservestoffe ein, bilden die neuen Fruchtstände - die Ernte des nächsten Jahres wird jetzt vorbereitet.

Was kommen denn nach den Erdbeeren jetzt für Früchte?

Rote und Schwarze Johannisbeeren und Stachelbeeren - alle drei gibt es auch für zwei Wochen zur Selbstpflücke. Jostabeeren und Aronia reifen noch, die ersten Sommeräpfel wird es wahrscheinlich so um den 20. August geben. Anfang August gehen auch schon die Herbsthimbeeren los und im September dann die Ernte der Gewächshaus-Erdbeeren. Insgesamt bewirtschaften wir knapp 70 Hektar Aronia-Plantagen, Johnnisbeeren machen auch knapp 60 Hektar aus und bei den Himbeeren sind es über zehn Hektar.

Wie sieht es nach drei schlechten Jahren bei der Aronia aus?

Sie sieht gut aus. Was für die Erdbeeren schlecht gewesen ist - die hohe Feuchtigkeit - war für die Aronia natürlich Gold wert. Wir haben kein Wasserdefizit. Am 26. August ist der offizielle Erntebeginn.

Die Fragen stellte Udo Lemke.