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Genossenschaft baut 39 neue Wohnungen

Die Radebeuler WG Lößnitz investiert an der Meißner Straße, Ecke Freiligrathstraße in Radebeul. In diesem Jahr werden die Wohnungen vergeben.

Von Peter Redlich
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So soll im Herbst der Neubau der Radebeuler WG Lößnitz an der Meißner Straße, Freiligrathstraße aussehen.
So soll im Herbst der Neubau der Radebeuler WG Lößnitz an der Meißner Straße, Freiligrathstraße aussehen. © aT2 Architekten

Radebeul. Der rote Ziegelbau an der Ecke Meißner Straße, Freiligrathstraße im Osten Radebeuls steht. Die Fenster sind drin. Winterfest sagen die Bauleute dazu. Doch was passiert drinnen und wie weit ist der Wohnungsbau fortgeschritten? Wann können hier die Ersten einziehen?

Bauherr ist die Radebeuler Wohnungsgenossenschaft Lößnitz. Es ist erst reichlich ein Jahr her, da ist die Wohnsiedlung Gellertpark zwischen Meißner Straße und Maxim-Gorki-Straße bezogen worden. Jetzt investiert die WG Lößnitz erneut. Rund zehn Millionen Euro für 39 Wohnungen und eine Tiefgarage auf dem Areal der ehemaligen Firma Glasinvest. An das Hochhaus, zuletzt als Ruine, können sich noch viele erinnern. Lange wurde mit den Bauherren, die auch wechselten, und den Architekten um die Bauweise auf dem Areal im Stadtrat debattiert.

Der Rohbau für die 39 Wohnungen steht und ist winterfest.
Der Rohbau für die 39 Wohnungen steht und ist winterfest. © Norbert Millauer

Erst wird noch die Straße gebaut

Doch seit zwei Jahren geht es richtig voran. Zuerst hat der Radebeuler Peter Heil seine Stadtvillen und den Riegel an der Ecke Meißner Straße, Hauptstraße hochgezogen. Seit gut einem Jahr legen die Genossenschaftler an der anderen Ecke nach. Wobei die Stadt den Investoren mit auferlegt hat, die jeweilige Straße - abgehend von der Meißner Straße - mitzusanieren. Die WG Lößnitz muss also in diesem Jahr entlang des gesamten östlichen Baufeldes die Freiligrathstraße in Ordnung bringen. Zuvor will die für die Wasserversorgung zuständige WSR GmbH noch unter der Straße schauen und erneuern, was nicht mehr heutigem Standard entspricht.

Passieren soll der Straßenbau ab dem 20. Juni. Geplant ist, die Straße am 12. November fertig zu haben.

Wenn es nach dem Häuserbau ginge, dann könnte in die neuen Genossenschaftswohnungen schon früher eingezogen werden. Aber das hat mit einer Baustelle vor der Haustür keinen Sinn, sagt WG-Vorstand Michael Zenker.

In drei Bauabschnitte haben Zenker und die Architekten vom Radebeuler Büro aT2 mit Frank Mehnert und Dirk Georgi das Vorhaben eingeteilt. Das nördliche an der Freiligrathstraße 15 mit den fünf größten Wohnungen ist am weitesten fortgeschritten. Hier sind nicht nur die Fußbodenheizungen bereits drin, auch der Putz ist an den Wänden. In den nächsten Tagen kommen die Fliesenleger, danach die Maler. Dieses Teilgebäude hat seinen Eingang an der Freiligrathstraße. Dort ist auch die Einfahrt zur Tiefgarage, die erst im Rohzustand steht. Je Wohnung wird es einen Stellplatz geben. Wer möchte, bekommt auch die Box, um ein E-Auto zu laden. Vorgerüstet wird diese Möglichkeit für alle Parkplätze.

So sieht es derzeit im Innenhof aus. Die Deckplatte der Tiefgarage ist zu sehen - hier wird noch Erde aufgefüllt und die Fläche grün gestaltet.
So sieht es derzeit im Innenhof aus. Die Deckplatte der Tiefgarage ist zu sehen - hier wird noch Erde aufgefüllt und die Fläche grün gestaltet. © Norbert Millauer

Bauabschnitt zwei ist der an der Ecke zur Meißner Straße. Die Wohnungen haben Größen von etwa 60 bis 100 Quadratmetern. Am weitesten weg von der Meißner Straße sind die größten mit vier Räumen, an der Ecke sind es Dreiraumwohnungen, direkt an der Meißner Straße Zweiraumwohnungen. Von Letzteren werden es 22 sein, vier Vierraumwohnungen und 13 Dreiraumwohnungen sind anhand der Zwischenwände und der Treppenhäuser zu erkennen. Nach jedem Eingang - in der Freiligrathstraße und an der Meißner Straße - gibt es einen Aufzug, der bis in die dritte Etage, aber auch runter in die Tiefgarage führt.

Alle Fenster zu den Straßen hin haben dreifach Glasscheiben in den Fenstern. Eine Belüftung unterhalb des Fensterbrettes sorgt für Austausch auch bei geschlossenem Fenster. „Wir bauen mit größtmöglicher Schallisolierung“, sagt Frank Müller, der Bauüberwacher vom Architekturbüro.

Zu jeder Wohnung gehört auch ein Balkon oder eine verglaste Loggia. In der obersten Etage ist es ein umlaufender Gang, der in Balkone unterteilt ist.

Die meisten Wohnungen haben Badewanne und Dusche, fast alle im Bad auch ein Fenster. Die Fußböden bekommen einen Vinylbelag. Die Wände werden weiß gestrichen, sodass sich jeder auch selbst noch farblich seine Wohnung nachgestalten kann, sagt Frank Müller.

Versorgt mit einem Blockheizkraftwerk

Beheizt und mit Warmwasser versorgt werden die Wohnungen über ein gemeinsames Blockheizkraftwerk für das gesamte Areal. Betrieben wird das Heizwerk von den Stadtwerken. Ähnlich wie beim Gellertpark etwas weiter westlich, sei dies eine energiesparende und auch unabhängige Variante der Versorgung, sagt WG-Lößnitz-Vorstand Michael Zenker.

In zwei Monaten wollen die Genossenschaftler mit dem ersten Bauabschnitt fast fertig sein. Im Sommer wären dann fast alle Wohnungen so weit, dass sie vorzeigbar sind. Etwa 60 ernsthafte Bewerbungen liegen derzeit der Genossenschaft vor. Zenker: „Da ja die meisten Leute eine Kündigungsfrist von drei Monaten haben, rechnen wir damit, dass Ende November und im Dezember die ersten Mieter einziehen.“

Der offizielle Bezugstermin sei der 1. Januar 2023. Angeboten werden sollen die Wohnungen zu Kaltmietpreisen ab knapp unter neun Euro bis knapp unter zehn Euro. Benannt hat die WG Lößnitz ihr neues Wohnquartier nach dem schräg gegenüber ehemals angesiedelten Gasthof „Vier Jahreszeiten“.