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Weniger Häuser – höhere Kosten

Die Coswiger Verwaltung hat das Baugeschehen 2021 in der Stadt dargestellt – es gibt gravierende Unterschiede zu den Vorjahren.

Von Udo Lemke
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Blick auf den zweiten Bauabschnitt der Stadtgärten Kötitz. Hier entstehen vier Mehrfamilienhäuser.
Blick auf den zweiten Bauabschnitt der Stadtgärten Kötitz. Hier entstehen vier Mehrfamilienhäuser. © SV Coswig

Die auffälligste Zahl betrifft die Vorgänge, die die Bauaufsicht der Stadt Coswig 2021 erfasst hat, also von vereinfachten Baugenehmigungsverfahren bis hin zu voll umfänglichen. Waren das 2020 noch 413, so sank ihre Zahl 2021 auf nur noch 260. Wie ist dieser enorme Rückgang, der ja sagt, dass viel weniger gebaut worden ist, zu erklären? „Auf der einen Seite sind unsere Bebauungspläne ausgereizt, fast alle Bauplätze sind inzwischen mit Einfamilienhäusern bebaut. Zum anderen ist Ende März 2021 das Baukindergeld ausgelaufen. Und natürlich sind durch Corona große Unsicherheiten entstanden, die viele nachdenken lassen, ob sie solch eine große Investition tätigen wollen.“ Das erklärte Katja Schneider von der Bauverwaltung am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung des Stadtrates.

Wenn weniger beantragt wird, dann gibt es natürlich auch weniger Widersprüche gegen ergangene Bescheide. Die Zahl sank von 14 im Jahr 2020 auf vier im vergangenen Jahr. Gestiegen sind hingegen die Investitionen in Bauprojekte. Von 15,7 Millionen Euro im Jahr 2017 über 21 Millionen Euro 2020 auf 24,6 Millionen Euro im vergangenen Jahr. „Daran sieht man, dass Bauen teurer geworden ist. Trotz sinkender Bautätigkeit ist mehr ausgegeben worden.“ Gesunken sind die durch die städtische Bauaufsicht berechneten Gebühren. Nämlich von 110.000 Euro 2017 auf 80.000 Euro 2020 und auf 70.000 im vergangenen Jahr.

Stark angestiegen ist die Dauer der Baugenehmigungsverfahren, nämlich von 53 Kalendertagen im Jahr 2017 auf 62 in 2020 und 86 im vergangenen Jahr. Katja Schneider erklärt dies mit den Personalausfällen, weil viele Eltern zur Betreuung ihrer Kinder zu Hause bleiben mussten. „Die Dauer des Genehmigungsverfahrens zählt vom tatsächlichen Antragseingang bis zum tatsächlichen Bescheid.“

Eines der größten Coswiger Bauvorhaben im vergangenen Jahr ist der 2. Bauabschnitt der Kötitzer Stadtgärten gewesen. Dort werden zu den schon vorhandenen Mehrfamilienhäusern vier weitere mit insgesamt 28 Zwei-, Drei- und Vier-Raum-Wohnungen zwischen 60 und 150 Quadratmetern Wohnfläche gebaut (siehe Foto). Schräg gegenüber an der Kötitzer Straße entsteht derzeit ein großes Mehrfamilienhaus mit 14 Zwei-Raum bzw. Drei-Raum-Wohnungen zwischen 60 und 90 Quadratmetern.

Das Baugebiet Grenzstraße West ist ebenfalls schon weit fortgeschritten, dort sind neun von elf Baustellen bereits in der Umsetzung. Hingegen ist das Bauvorhaben Steinstraße erst geplant. Hier soll ein altes, einstöckiges Haus abgerissen werden und durch drei Mehrfamilienhäuser mit einer gemeinsamen Tiefgarage ersetzt werden. Geplant sind fünf Wohnungen pro Haus zwischen 60 und 140 Quadratmetern.