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Kein Platz für Radwege

Macht es sich Coswig leicht beim Ausbau der Weinböhlaer Straße, indem statt Radwege gebaut nur Radstreifen auf die Fahrbahn gemalt werden?

Von Udo Lemke
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Der Coswiger Ordnungsamtschef Olaf Lier misst mit seinem Mitarbeiter Ricco Zeibig (nicht im Bild) die Breite der Weinböhlaer Straße hinter dem Straßenbahnübergang - es sind ziemlich genau 9 Meter.
Der Coswiger Ordnungsamtschef Olaf Lier misst mit seinem Mitarbeiter Ricco Zeibig (nicht im Bild) die Breite der Weinböhlaer Straße hinter dem Straßenbahnübergang - es sind ziemlich genau 9 Meter. © Arvid Müller

Das Argument, dass die Weinböhlaer Straße zwischen der Forststraße und dem Kreisverkehr - dieses Teilstück ist nun in Angriff genommen worden - zu schmal für Radwege ist, weil Anwohner nicht bereit sind, ein Stück ihrer Grundstücke für diese Wege abzutreten - dieses Argument lässt Reinhard Taubert nicht gelten: „Ich bin mit dem Zollstock lang, habe die Weinböhlaer Straße dort gemessen, wo sie einen Fuß- Radweg hat und bin dann rüber nach Coswig und habe dort die Weinböhlaer Straße gemessen. Die Breiten insgesamt sind identisch, es stimmt nicht, dass die Weinböhlaer Straße ab Forsthaus schmaler ist, als davor.“

Das Argument, dass die Weinböhlaer Straße zwischen der Forststraße und dem Kreisverkehr - dieses Teilstück ist nun in Angriff genommen worden - zu schmal für Radwege ist, weil Anwohner nicht bereit sind, ein Stück ihrer Grundstücke für diese Wege abzutreten - dieses Argument lässt Reinhard Taubert nicht gelten: „Ich bin mit dem Zollstock lang, habe die Weinböhlaer Straße dort gemessen, wo sie einen Fuß- Radweg hat und bin dann rüber nach Coswig und habe dort die Weinböhlaer Straße gemessen. Die Breiten insgesamt sind identisch, es stimmt nicht, dass die Weinböhlaer Straße ab Forsthaus schmaler ist, als davor.“

Das Argument, dass die Weinböhlaer Straße zwischen der Forststraße und dem Kreisverkehr - dieses Teilstück ist nun in Angriff genommen worden - zu schmal für Radwege ist, weil Anwohner nicht bereit sind, ein Stück ihrer Grundstücke für diese Wege abzutreten - dieses Argument lässt Reinhard Taubert nicht gelten: „Ich bin mit dem Zollstock lang, habe die Weinböhlaer Straße dort gemessen, wo sie einen Fuß- Radweg hat und bin dann rüber nach Coswig und habe dort die Weinböhlaer Straße gemessen. Die Breiten insgesamt sind identisch, es stimmt nicht, dass die Weinböhlaer Straße ab Forsthaus schmaler ist, als davor.“

Der Coswiger Ordnungsamtschef Olaf Lier zeigt die Breite der Weinböhlaer Straße hinter dem Straßenbahnübergang.
Der Coswiger Ordnungsamtschef Olaf Lier zeigt die Breite der Weinböhlaer Straße hinter dem Straßenbahnübergang. © Arvid Müller

Um Sicherheit in Coswig, also auch um die der Radfahrer, kümmert sich Olaf Lier, der Chef des städtischen Ordnungsamts. Mit den Aussagen des SZ-Lesers konfrontiert, schreitet er zur Tat und steigt in den stadteigenen blauen Opel-Geländewagen, sein Mitarbeiter Ricco Zeibig von der Ortspolizei- bzw. Straßenverkehrsbehörde steigt mit ein, und los geht es zur Weinböhlaer Straße. Hinter dem Übergang der Straßenbahn in Richtung Kreisverkehr, also Stadtzentrum, wird ein Maßband abgespult und die Breite der Straße vermessen. Es sind ziemlich genau neun Meter. Auf der rechten Seite der Straße in Richtung Kreisverkehr soll noch ein Meter beim Ausbau dazugenommen werden, so dass die Straße insgesamt zehn Meter breit ist. Ab Forsthaus Richtung Weinböhla sind es aber 12 Meter, so Olaf Lier. Und dann rechnet er vor. Die Mindestbreite der Fahrbahn beträgt sechs Meter. Sollen rechts und links der Straße Radwege dazukommen, macht das noch einmal 3,20 Meter, denn die Mindestbreite für einen Radweg beträgt 1,60 Meter. In Summe wären das also 9,20 Meter. Und wo blieben dann die Fußwege, fragt der Ordnungschef? Für beide zusammen blieben noch 80 Zentimeter.

Nachdem alle möglichen Varianten für Radwege zwischen Forsthaus und Kreisverkehr diskutiert worden seien, so Olaf Lier, habe man sich für Schutzstreifen für den Radverkehr auf der Fahrbahn entschieden. Da geht die Rechnung so: Die Schutzstreifen sind jeweils 1,50 Meter breit, die Fahrbahn misst nur 4,50 Meter, so dass noch Platz für einen einseitigen, zwei Meter breiten Gehweg bleibt.

„Natürlich ist das ein Kompromiss“, so Olaf Lier. Aber dadurch, dass Fahrzeuge den Schutzstreifen ausnahmsweise befahren dürfen, um anderen Fahrzeugen auszuweichen - natürlich dürfen sie Radfahrer dabei nicht behindern und gefährden - funktioniere das Konzept.