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Radebeul
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Lößnitzchor begeht 35-jähriges Jubiläum

Als „Frühgemüse“-Betriebschor in der DDR gegründet, besteht die Gesangsgemeinschaft bis heute fort. Mitsänger sind gern gesehen.

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Im Oktober vorigen Jahres kamen die Sängerinnen und Sänger des Lößnitzchores zu einem Chorwochenende in Seifhennersdorf zusammen.
Im Oktober vorigen Jahres kamen die Sängerinnen und Sänger des Lößnitzchores zu einem Chorwochenende in Seifhennersdorf zusammen. © privat

Radebeul. „Sprich, und du bist mein Mitmensch! Singe und wir sind Brüder und Schwestern!“ Dieses Zitat stammt von Theodor Gottlieb von Hippel und beschreibt die Gemeinschaft des Lößnitzchores ziemlich gut. „Neben dem gemeinsamen Singen, das uns alle miteinander verbindet, verbringen wir auch außerhalb der Proben und Konzerte viel Zeit bei gemeinsamen Unternehmungen miteinander – und das seit nunmehr 35 Jahren“, berichtet Chormitglied Laura Hackeschmidt.

Im Januar 1987 gründeten Musikbegeisterte den Betriebschor der LPG „Frühgemüsezentrum“. Zwölf Mitglieder gab es am Anfang. Die Gesangsgemeinschaft überstand die Zeitenwende und wurde 1991 in „Lößnitzchor“ umbenannt sowie ins Vereinsregister eingetragen. Walter Tippmann, der den Chor seit der Gründung leitete, übergab den Taktstock 1993 an Lore Weise. Sie leitete den Chor 14 Jahre lang. „In dieser Zeit wurde nicht nur das Repertoire stetig erweitert, auch qualitativ machte der Chor große Fortschritte“, erzählt Laura Hackeschmidt.

Geistliche und russische Lieder

Im Jahr 2007 übernahm Karen Lalayan die Chorleitung und gab sie aus beruflichen Gründen noch im gleichen Jahr an ihren Kollegen und Freund Alexey Fomenkov weiter. „Während dessen Zeit als Chorleiter wurde unser Repertoire vor allem um geistliche und russische Lieder erweitert“, so Hackeschmidt. 2012 übernahm dann für die Adventskonzerte kurzzeitig Martina Stoye die Leitung. Seit 2013 ist nun Eric Weisheit der Herr über den Taktstock. „Er knüpft in seiner Arbeit an die lange Tradition des Chores an, bereichert unser Repertoire aber auch mit eigenen Kompositionen“, informiert Hackeschmidt.

Seither wagen sich die Sängerinnen und Sänger auch an große sinfonische Werke. Das „Te Deum“ von J. A. Hasse führten sie beispielsweise zum 30-jährigen Jubiläum auf. Mit dem befreundeten Chor „Friedrich Wolf“ und dem Haydnorchester kam das Weihnachtsoratorium von G. A. Homilius „Die Freude der Hirten über die Geburt Jesu“ in der Stadtkirche Nossen und in der Lukaskirche Dresden zur Aufführung.

Wandertage und Chorfahrten

Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Mitglieder stetig. Aktuell sind 35 Sängerinnen und Sänger aus Radebeul und Umgebung im Lößnitzchor aktiv. Das Chorleben wird außerdem bereichert durch regelmäßige Wandertage, Chorschulungen, geselliges Beisammensein und Chorfahrten. „Diese führten uns beispielsweise schon in Radebeuls Partnerstadt St. Ingbert in das Saarland und in den hohen Norden nach Husum“, berichtet Hackeschmidt. Ein Höhepunkt war der Besuch im Oktober 2019 beim niederländischen Chor Crescendo. Als deutscher Chor nahmen die Sachsen an den Feierlichkeiten zu 75 Jahre Frieden in Europa und am internationalen Chorfestival in Roermond teil.

Neben deutschen und internationalen Volksliedern umfasst das Repertoire auch geistliche Stücke sowie Wein-, Spiel- und Spaßlieder. Je nach Anlass werden daraus verschiedenste Programme zusammengestellt. Zu Gehör gebracht werden diese zum Beispiel bei jährlich stattfindenden Frühlings- und Weihnachtskonzerten in der Emmauskirche in Dresden-Kaditz. Aber auch zum Pfingstsingen am „Waldmax“ oder zu Treffen mit anderen Chören sowie anderen sich bietenden Gelegenheiten lassen die Chormitglieder ihre Stimmen erklingen.

Anstoßen im Geiste

Gern hätten sie, wie zum runden Jubiläum vor fünf Jahren, ein großes Konzert gegeben, um das Bestehen gebührend zu begehen. „Doch da momentan alle Choraktivitäten zum dritten Mal auf unbestimmte Zeit ruhen, bleibt uns nur, im Geiste miteinander anzustoßen und darauf zu hoffen, dass wir bald wieder miteinander singen und gemeinsam Zeit verbringen können“, teilt Hackeschmidt mit.

Nichtsdestotrotz freut sich die Chorgemeinschaft immer über neue Sängerinnen und Sänger. Wenn Proben wieder stattfinden können, trifft sich der Lößnitzchor immer montags, 18.30 Uhr in der Pestalozzistraße 3 in Radebeul.

www.loessnitzchor.de.