Radebeul. Zwischen den Weinbergen im malerischen Radebeul verkehrt seit 1884 der Lößnitzdackel. Von 1888 bis zu seinem Tod 1912 lebte auch der bekannte Schriftsteller Karl May in der Stadt an der Elbe. Vielleicht war er in dieser Zeit gelegentlich im Lößnitzgrund unterwegs und dachte beim Vorbeirattern der Bimmelbahn an die amerikanische Prärie und abenteuerliche Zugüberfälle. Zumindest Letzteres scheint am kommenden Sonntag, 26. Juni 2022, nicht ganz ausgeschlossen zu sein. Werden Old Shatterhand und Häuptling Winnetou dem Zug und seiner Passagiere zu Hilfe eilen?
Karl May erschuf in fantastischer Weise seine Geschichten und Legenden aus dem Wilden Westen in seiner Radebeuler Villa. Die Traditionsbahner versuchen, mithilfe des mitreisenden Sheriffs und eines Marschalls unter strengster Bewachung, einen Sträfling im Zug von Radebeul nach Radeburg zu überführen. In letzter Zeit waren Zugüberfälle nicht ausgeschlossen. Vermutlich sind auch die Geldsäcke der National-Bank ein lukratives Ziel für Banditen, Posträuber und andere zwielichtige Gesellen.
Kartenreservierung wird empfohlen
Die Abfahrt ab Radebeul-Ost erfolgt pünktlich 10.35 Uhr, planmäßig wird der Zug dort 14.21 Uhr wieder eintreffen, sofern nicht etwas Unvorhersehbares passiert. Tipp: Im Anschluss empfiehlt sich ein Besuch des Minibahnclubs Dresden nahe dem Haltepunkt "Weißes Roß". Dort laden Echtdampf-Modelllokomotiven auf Fünf-Zoll-Spurweite zum Mitfahren ein.
Für die Mitfahrt im historischen Dampfross auf der Trasse der Lößnitzgrundbahn empfiehlt der Radebeuler Traditionsbahnverein eine Reservierung der Fahrkarten über seine Internetseite. Restliche Fahrkarten sind vor Abfahrt am Schalter in der kleinen Wartehalle in Radebeul-Ost (Schmalspur-Bahnsteig) erhältlich. (SZ)