Radebeul
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Radebeul: Flashmob für Frieden und Demokratie

Radebeuler sangen auf der Hauptstraße die "Ode an die Freude".

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An der Ecke Haupt-, Eduard-Bilz-Straße trafen sich Radebeuler zum Singen.
An der Ecke Haupt-, Eduard-Bilz-Straße trafen sich Radebeuler zum Singen. © SZ/Silvio Kuhnert

Radebeul. Am gestrigen Dienstagabend erklang spontan die „Ode an die Freude“ auf der Hauptstraße in Radebeul-Ost. Der Couragepreisverein hat das Loblied auf Friede, Freiheit und Brüderlichkeit intoniert und Passanten zum Mitsingen ermuntert. Am 9. November versucht der Verein jedes Jahr einen öffentlichen Akzent für Frieden und Demokratie zu setzen. Doch dieses Mal standen Vereins- und Vorstandsmitgliedern terminliche Schwierigkeiten im Weg. Deshalb hat sich der Vereinsvorstand zu dieser Flashmob-Aktion entschieden.

Der Vorsitzende des Radebeuler Couragepreis e. V. und SPD-Landtagsabgeordnete Frank Richter hat den 9. November einmal als den Schicksalstag der Deutschen genannt. Das Datum würde sich als Nationalfeiertag eignen. Denn an jenem Datum jähren sich helle Momente der Geschichte, wie die Ausrufung der Republik 1918, die zum Ende des Ersten Weltkrieges führte, und der Fall der Berliner Mauer 1989, als sich Menschen von Ost und West in den Armen lagen.

Am 9. November geschah auch eines der dunklen Kapitel wie die Reichspogromnacht 1938, als Synagogen in deutschen Städten brannten. Kein Tag sei besser geeignet, sich über Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg zu versammeln und für den Wert des Friedens einzutreten. Neben der Freude über die gewonnene Freiheit stehe die Erinnerung an die Abgründe unserer Geschichte, so Richter.

Neben der „Ode an die Freude“ wurde auch „Dona nobis pacem“ gesungen. Knapp 30 Personen nahmen an diesem Flashmob teil, darunter die Radebeuler Jugendkantorei. Mit dem Gesang wollte der Couragepreisverein auch ein Zeichen der Hoffnung und Freude „in dieser, in mehrerer Hinsicht, dunklen Zeit setzen“, sagte Richter. (SZ/sku)