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Weinböhla: Neues aus dem Gemeinderat

Der Bürgermeister reagiert im letzten Gemeinderat 2022 auf Bedenken, dass Weinböhla im Falle eines Blackouts nicht ausreichend vorbereitet sei.

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Dieses Areal zwischen Querweg und Auerweg hätte die Gemeinde Weinböhla gern. Dort soll ein Feriendorf entstehen.
Dieses Areal zwischen Querweg und Auerweg hätte die Gemeinde Weinböhla gern. Dort soll ein Feriendorf entstehen. © Arvid Müller

Von Julian Wolf

Weinböhla. In der diesjährig letzten Sitzung des Gemeinderates in Weinböhla stellte die Gemeinde Weichen für künftige Projekte. Neben dem Weiterführen des Neubaus einer Dreifeldhalle beschloss der Gemeinderat auch ein Vorkaufsrecht für ein Grundstück am Auerweg, Ecke Querweg. Dort könnte ein Feriendorf entstehen. Das sei notwendig, um den Status als "Staatlich anerkannter Erholungsort" zu behalten, erklärt Bürgermeister Siegfried Zenker (CDU) am Mittwochabend.

Gemeinde bestellt Grundstück für Sporthallenbau

Das mit den Rahn-Schulen gemeinsam bestellte Erbbaurecht an der Köhlerstraße gelegenen Flurstücken zum Jahreszins von 16.950 Euro zu ändern, beschloss der Gemeinderat am vergangenen Mittwoch einstimmig. Nachdem festgestanden hatte, dass die Gemeinde den Bau der geplanten Dreifeld-Sporthalle übernehmen soll, ist diese Anpassung die Grundvoraussetzung zum Neubau. Einen Antrag auf Höchstforderung mit einem Volumen von 5,9 Millionen Euro stellte die Gemeinde bereits. Weitere 1,4 Millionen Euro zum Bau der Sporthalle wollen die Rahn-Schulen bereitstellen.

Auf Nachfrage des Gemeinderatsmitgliedes Andreas Overheu (AfD) erklärt Bürgermeister Siegfried Zenker (CDU): "Die Sporthalle wird zum Großteil nicht von den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums genutzt werden, sondern für unsere eigenen Sportvereine dienen. Selbst mit einer neuen Dreifeld-Halle ist der Bedarf, den wir in Weinböhla haben, noch lange nicht gedeckt."

Weinböhla ringt um Vorverkaufsrecht am Querweg

Das Vorverkaufsrecht für das Flurstück 3447/1 am Auerweg, Ecke Querweg will sich die Gemeinde Weinböhla sichern. Das Landratsamt Meißen möchte das Grundstück, auf dem sich bis vor einiger Zeit ein Asylheim befand, öffentlich ausschreiben. In Vorbereitung für Wiederholungsprüfungen zum Prädikat "Staatlich anerkannter Erholungsort" wurde zuvor festgestellt, dass die Gemeinde keine hinreichenden Beherbergungskapazitäten aufweist. Eine Art Feriendorf soll am Querweg entstehen, um eine Fremdenbeherbergung zu sichern. Ein Investor wurde bereits gefunden. Der Gemeinderat beschloss das Vorverkaufsrecht einstimmig.

Jahresabschluss 2021 festgestellt

Ein ordentlich positives Ergebnis verzeichnet die Gemeinde Weinböhla für das Haushaltsjahr 2021. Das Gesamtergebnis beläuft sich auf 1.154.580,93 Euro. Das Finanzergebnis für das vergangene Jahr sei vor allem aufgrund des höheren Steueraufkommens deutlich besser ausgefallen als geplant. "Investitionen können auch künftig noch aus Eigenmitteln und Investitionszuwendungen ohne Neuverschuldung finanziert werden. Kreditaufnahmen sind deshalb auch in den kommenden Haushaltsjahren nicht vorgesehen", heißt es von der Kämmerei. Ausschlaggebend dafür seien vor allem der hohe Liquiditätsbestand in Weinböhla und eine maßvolle Investitionspolitik. Der Schulden-Stand sank seit 2015 kontinuierlich von 1.990.701,82 Euro auf 1.456.713,15 Euro (2021).

Kritik zu fehlender "Blackout"-Vorbereitung

In puncto Energiekrise äußerte Gemeinderatsmitglied Andreas Overheu (AfD) seine Bedenken über einen möglichen "Blackout". Auf die Frage, wie lang das Rathaus beziehungsweise die Verwaltung im Falle eines solchen operativ bleiben könnte, antwortet Bürgermeister Zenker: "Etwa zwei Tage können wir operativ bleiben. Unsere Feuerwehr ist dahingehend gut vorbereitet." In Meißen wurde in der Vergangenheit in ein Notstromaggregat investiert. Mit einem Totalausfall rechnet der Weinböhlaer Bürgermeister aber nicht. In den Medien würde diese Gefahr extra hochgepuscht, so Zenker.

Ärger über Raser und Ampelschaltung

Während der Bürgerfragestunde wurden zwei Sorgen in Sachen Verkehr geäußert. An der Kreuzung Dresdner Straße/Köhlerstraße führen die entfernten grünen Pfeile gepaart mit der neuen Ampelschaltung zu Verwirrungen. "Als Linksabbieger traut man sich nicht mehr zu fahren. Wir benötigen die grünen Pfeile wieder", mahnt ein Bürger. Bürgermeister Zenker will dies dem Kreisverkehrsamt weiterleiten.

Dass sich einige Kraftfahrer besonders an der Kindertagesstätte und dem Seniorenheim an der Haupt- und Dresdner Straße nicht halten, ist zwar nichts Neues, doch fordern die Bürger mehr Blitzer-Kontrollen. Zenker: "Da die Gemeinde Weinböhla kein eigenes Gerät besitzt, sind wir auf unsere Zweckvereinbarung mit dem Landratsamt angewiesen. Ich werde anregen, dass an virulenten Punkten in Zukunft mehr geblitzt wird."