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Vor dem Sturm

Die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes sind eindeutig: Bei orkanartigem Wind kann es bis Sonntag im Landkreis Meißen mehr als ungemütlich werden.

Von Sven Görner & Catharina Karlshaus
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Zuletzt hatte es im vergangenen Herbst im Wildgehege Moritzburg Sturmschäden gegeben. Die neue Wildkatzenanlage kam glücklicherweise glimpflich davon.
Zuletzt hatte es im vergangenen Herbst im Wildgehege Moritzburg Sturmschäden gegeben. Die neue Wildkatzenanlage kam glücklicherweise glimpflich davon. © Norbert Millauer

Moritzburg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit Sitz in Leipzig warnt vor orkanartigen Böen im Laufe des Donnerstags. Selbst im Flachland müsse mit Orkanstärke gerechnet werden. Der bisher heftigste Sturm des Jahres, der überdies mit der Dauer von drei Tagen ungewohnte Hartnäckigkeit beweise. „Die Bewohner im Landkreis Meißen sollten sich darauf einstellen, dass es wahrscheinlich um Mitternacht so richtig losgeht“, sagt Peter Zedler.

Wie der Meteorologe betont, würde jeder gut daran tun, dann nicht mehr auf den Straßen unterwegs zu sein. Windböen der Stärke acht bis zehn sorgten dann mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometern bis zum späten Abend hinein für durchgängig stürmisches Wetter.

Dabei unbedingt am Donnerstag für den Berufsverkehr zu beachten: In den frühen Morgenstunden gebe es einen ersten Höhepunkt des unwirtlichen Geschehens. Eine Kaltfront überquere den Raum Meißen. Gewitter, schauerartiger Regen und orkanartige Böen der Windstärke zehn bis elf legten die Entscheidung nahe, doch besser zuhause zu arbeiten beziehungsweise nicht nach draußen zu gehen. „Nach einer kurzen Wetterberuhigung wird es dann zur Mittagszeit noch einmal richtig losgehen. Ein starker durchgängig anhaltender Sturm, der bis in die Nacht anhalten wird“, weiß Peter Zedler.

Der Forstbezirk Dresden warnt wegen der angekündigten Wetterlage vor dem Betreten des Waldes. „Insbesondere von trockenen Bäumen können schnell große Äste abbrechen, die zur Gefahr werden können“, sagt Markus Biernath, der Leiter des Forstbezirkes Dresden. Von Waldspaziergängen im Moritzburger Friedewald sowie in der Laußnitzer und Dresdner Heide sollte daher unbedingt abgesehen werden.

Schloss und Park bleiben vorerst offen

Nicht nur in den Wäldern, sondern auch im zum Forstbezirk gehörenden Wildgehege hatten Stürme in den vergangenen Jahren mehrmals große Schäden angerichtet. So auch 2018 Friedericke. „Ich hoffe, das bleibt uns diesmal erspart“, ergänzt der Forstmann. Besondere Sicherheitsvorkehrungen seien im derzeit geschlossenen Wildgehege nicht möglich.

Auf der Terrasse des Moritzburger Schlosses wurden vor allem im Bereich der Gastronomie Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. „Der große Schuh der Aschenbrödel-Ausstellung ist dagegen so schwer, dass nichts passieren kann“, sagt der technische Leiter Daniel Maaz. Ob der Park und das Schloss am Donnerstag geöffnet werden, hänge von der Wetterentwicklung ab. Anders als der Pillnitzer Schlosspark, der vorsorglich von Donnerstag bis zum Wochenende geschlossen bleibt, geht im Moritzburger Park keine Gefahr von Bäumen aus, da diese alle zurückgeschnitten sind.

Unsicher sei dagegen noch das zu erwartende Geschehen am Wochenende. Momentan würden drei verschiedene Modellagen vorliegen. Die Deutsche rechne für den Landkreis Meißen gegenwärtig mit einer recht gefährlichen Zugbahn des Orkantiefs. „Wenn es tatsächlich so kommt, muss sich noch einmal auf sehr schwere Sturmböen eingestellt werden“, gibt Peter Zedler zu bedenken.