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Stauden für den Garten und fürs Herz

Im Moritzburger Ortsteil Steinbach sorgt seit 40 Jahren ein Familienbetrieb dafür, dass es grünt und blüht.

Von Udo Lemke
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Seniorchef Siegfried Stübler von der Staudengärtnerei Steinbach hat gut lachen - die Pflanzsaison hat begonnen und auch die Betriebsnachfolge ist gesichert: Seine Tochter Sylvia Hirsch wird den vor 40 Jahren gegründeten Betrieb weiter führen.
Seniorchef Siegfried Stübler von der Staudengärtnerei Steinbach hat gut lachen - die Pflanzsaison hat begonnen und auch die Betriebsnachfolge ist gesichert: Seine Tochter Sylvia Hirsch wird den vor 40 Jahren gegründeten Betrieb weiter führen. © Arvid Müller

Es ist windig und regnerisch, ein grauer Tag. Und trotzdem geht einem das Herz auf, wenn man sich dem Heidehof im Moritzburger Ortsteil Steinbach nähert. Wie weiße Fackeln grüßen die wilden Pflaumenbäume, die schon in voller Blüte stehen, von den Wiesen herüber und in der Gärtnerei selbst warten unzählige Stauden darauf, mitgenommen und gepflanzt zu werden, um später im heimischen Garten mit ihrer Blütenpracht zu erfreuen.

Zugegeben, muss man sich das jetzt noch vorstellen, es braucht alles noch etwas Zeit, und der Besuch in der Staudengärtnerei ist noch spärlich. Aber, wenn es wärmer wird, kommen viele Kunden und zu Themenwochenenden, wie dem am 15. und 16. April zu Raritäten im Beet, sind es auch schon mal 500 und mehr, sagt Sylvia Hirsch. Sie wird den 1983 gegründeten Familienbetrieb demnächst von ihrem Vater Siegfried Stübler übernehmen. Offiziell nennt er sich Spezialbetrieb für winterharte Zierpflanzen. Und damit ist man schon beim Kern der Unternehmung.

„Wir legen sehr viel Wert darauf, dass die Pflanzen bei uns standortgerecht angezogen werden“, erklärt Sylvia Hirsch. Was das bedeutet, erläutert Siegfried Stübler: „Das heißt, dass sie im Freiland kultiviert werden, nicht überdüngt und auch nicht in Torfmull, sondern in einem erdähnlichen Substrat angezogen werden.“ Ziel ist es, Pflanzen heranzuziehen, die nicht nur eine Vegetationsperiode überleben, weil sie quasi hochgeschossen werden, sondern Zierpflanzen zu erhalten, die klimatisch angepasst sind, also winterhart sind und deshalb dauerhaft mit den hiesigen Bedingungen zurechtkommen.

Natürlich könne man auch in Baumärkten oder selbst bei Aldi Pflanzen kaufen, aber da gebe es das, was gerade blüht. „Wer sich aber einen Garten auf Dauer anlegen will, der braucht eine größere Auswahl. „Im Baumarkt bekommen sie vielleicht hundert Sorten, wir haben Anderthalbtausend.“

30.000 Liter Wasser

Die Steinbacher Staudengärtnerei liegt so weit abseits, „dass wir keine Laufkundschaft haben. Wer zu uns kommt, hat sich vorher informiert, wer wir sind und was wir haben“, so Sylvia Hirsch. Es gebe ganze Familien, die nicht nur zum Einkaufen kämen, sondern eine richtige Gartenexkursion auf dem 1,6 Hektar großen Gelände unternehmen. Auch Wandergruppen machen Station und selbstverständlich dürfen sie ihren Picknickkorb mitbringen.

Natürlich haben auch die Steinbacher mit den gestiegenen Energiekosten zu tun. Allerdings weniger als herkömmliche Gärtnereien, müssen sie in ihren Anzuchtgewächshäusern doch nur Frostfreiheit garantieren, also etwa Plus zwei Grad. Zu schaffen macht ihnen das Wasser. An heißen Tagen werden rund 30.000 Liter zum Gießen gebraucht. Das geben die eigenen Brunnen mittlerweile nicht mehr her, so dass Wasser dazu gekauft werden muss, was die Produktion der Pflanzen verteuert.

Bislang hat der Betrieb alle Probleme gelöst, sonst würde er jetzt nicht sein 40-jähriges Gründungsjubiläum feiern. Das wird im Mai sein - und dann werden in den Gärten schon viele Stauden aus Steinbach blühen.

Das Raritätenwochenende findet am 15. und 16. April statt. Verkauft werden neue oder selten angebotene Pflanzen.

Blühendes Sachsen. Bei der landesweiten Aktion geht es um Balkon- und Sommerblumen.

Beim Tag der Parks und Gärten am 14. Mai feiert die Staudengärtnerei Siegfried Stübler ihr 40. Betriebsjubiläum.

www.staudenstuebler.de