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Ralf Rother bleibt Wilsdruffs Bürgermeister

Der Amtsinhaber erhielt 96,9 Prozent der Stimmen. Vorgeschlagen wurden auf dem Wahlzettel aber auch 50 weitere Personen.

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Von Annett Heyse

Amtsinhaber Ralf Rother bleibt weitere sieben Jahre Wilsdruffer Bürgermeister. Bei der gestrigen Wahl konnte der CDU-Kandidat 96,9Prozentder Stimmen auf sich vereinen. Die anderen 3,1 Prozent entfielen auf insgesamt 50weitere Personen, die von den Wählern alternativ auf den Stimmzetteln vorgeschlagen wurden. Mit 15Vorschlägen meistgenannter Wilsdruffer war Rothers Vorgänger Arndt Steinbach (CDU), der heute Landrat in Meißen ist. Jeweils sechs Stimmen bekamen die Stadträte Steffen Pesth (Die Linke), Christina Lehmann (Freie Wähler), Matthias Schlönvogt (Freie Wähler) sowie Falk Schober (CDU).

Die Wahlbeteiligung war wie erwartet sehr niedrig. Gerade einmal 31,3Prozent aller Wahlberechtigten gingen an die Urnen. Angesichts des einzigen Kandidaten dachten wohl viele Wilsdruffer, die Wahl sei ohnehin gelaufen.

Dunkle Wolken

Der 38-jährige Sieger freute sich trotzdem. Er feierte in der Gaststätte am Parkstadion mit zahlreichen Gästen, darunter Landrat Michael Geisler, Kultusminister Roland Wöller, Freitals Oberbürgermeister Klaus Mättig, Meißens Landrat Arndt Steinbach (alle CDU) sowie zahlreiche Stadt- und Ortschaftsräte, die Familie und etliche Freunde. „Es ist ein schönes Ergebnis und gibt Kraft für die nächsten Jahre“, dankte Rother seinen Wählern. Ein besonderer Gruß ging auch an seine Familie. „Ohne den Rückhalt von meiner Frau und den Kindern, die immer wieder Verständnis dafür haben, dass mancher Arbeitstag sehr lang ist, wäre die Arbeit nicht zu schaffen.“ Außerdem, sagte er weiter, sehe er das Ergebnis auch als Ausdruck dafür an, dass es in Wilsdruff eine gute parteiübergreifende Zusammenarbeit gebe.

„Ich habe im Vorfeld der Wahl mit den anderen Parteien gesprochen, bin überall gewesen und habe mich vorgestellt“, berichtet er. Dass die politischen Mitbewerber letztendlich auf eigene Kandidaten verzichtet haben, empfindet er ein Stückchen als Vertrauensbeweis in seine Arbeit und seine Kompetenz. Denn nun warten auch auf Wilsdruff und seinen Bürgermeister schwierige Jahre – wirtschaftlich und finanziell betrachtet. Rother: „Die Arbeit geht weiter. Und es ziehen gerade recht dunkle Wolken am Finanzhimmel auf.“

Stadträte erwarten Kontinuität

Das sehen auch etliche Stadträte so. Christina Lehmann (Freie Wähler) zum Beispiel, die stellvertretende Bürgermeisterin. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. Jetzt müssen wir alle miteinander sehen, dass wir das Geschaffene und das hohe Niveau erhalten, auch wenn die finanzielle Lage nicht besser wird“, sagte sie.

Und darüber hinaus sind auch in Wilsdruff noch viele Wünsche offen. „Wir müssen beispielsweise weiter Straßen bauen“, sagt Steffen Pesth (Die Linke), der dienstälteste Stadtrat. Er freut sich, dass der Amtsinhaber das Rennen gemacht hat und erwartet nun, dass Ralf Rother seine Arbeit kontinuierlich fortsetzt. Pesth: „Meine Unterstützung hat er jedenfalls. Die vergangenen sieben Jahre war er ein guter Bürgermeister und so kann es weiter gehen.“

Doch es gab am Wahlabend auch kritische Stimmen. Von Jürgen Menzer (FDP) beispielsweise, der nun alles daran setzen möchte, seine Partei wieder so stark zu machen, dass man bei der nächsten Wahl einen eigenen Kandidaten stellen kann. „Es ist für die Demokratie nicht gut, wenn nur einer antritt. Das sieht man an der Wahlbeteiligung“, begründet er. Mehr noch, es fehlen ihm so ein bisschen die Reibungsflächen. „Wir brauchen mehr Diskussionen in Wilsdruff und auch neue Ideen.“

Wilsdruffs Beigeordneter Andreas Clausnitzer (CDU), gleichzeitig Chef des CDU-Stadtverbands, ist da ganz optimistisch: „Wir sind eine starke Gruppe, die davon lebt, dass ihre Mitglieder und der Bürgermeister eine gute Arbeit machen.“