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Rasselbande am Ostseestrand

Der Strand am Dresdner Elbufer wurde geschlossen und bevor der kaum benutzte Ostseesand in die umliegenden Kiesgruben verteilt wurde, verloste ein Radiosender das kostbare Gut. Mit etwas Glück bekam der Kita „Rasselbande“ in Cunnersdorf gestern eine große Fuhre für den Sandkasten.

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Von Patricia Grünberg

Was für die Dresdner einen Verlust bedeutet, wurde für die Kindertagesstätte „Rasselbande“ in Cunnersdorf zum Gewinn. Die Morgenmannschaft von Hitradio RTL hatte am Montagmorgen alle Kindergärten in Sachsen aufgerufen sich um den Sand der „Côte de Saxe“ zu bewerben. Dieser sollte in den letzten Wochen das Elbufer in Dresden verschönern. Das eher schlechte Wetter brachte dem Stadtstrand allerdings kaum Besucher und so blieb der Sand unbenutzt. Der Radiosender nutzte die Gelegenheit und gab den übriggebliebenen Teil zur Verlosung frei. Dutzende Anrufe von Kindertagesstätten und Eltern ließen die Leitungen glühen.

Nach einem Anruf ging alles ganz schnell

Auch die 29-jährige Mutter Kathleen Buchberger aus Schönbach hörte im Radio von der Aktion: „Ich habe sofort nach der Durchsage angerufen, weil ich die Idee so Klasse fand. Und glücklicherweise bin ich auch gleich durchgekommen.“ Keine zehn Minuten später klingelte Hitradio RTL bei Erzieherin Mandy Ratsch (40) in der Cunnersdorfer Kita: „Auf Sand für den großen alten Sandkasten warten wir schon länger. Nur waren die finanziellen Mittel bisher nicht gegeben.“ Dann ging alles ziemlich schnell. Beim Verlosen wurde aus den vielen Bewerbern die „Rasselbande“ als Gewinner gezogen.

Die eineinhalb Tonnen Ostseesand der „Côte de Saxe“ wurden schließlich gestern Nachmittag nach Cunnersdorf gebracht. Die Kinder warteten schon ganz aufgeregt auf das große Ereignis. Beim Wegschaffen des Sandes packten dann alle kräftig mit an. Die Kleinen mit Schaufel und Miniautos, die Großen mit der Schubkarre. Auch die Abgesandten von Hitradio RTL Robert Drechsler (24) und Carsten Kollosche (25) zeigten sich von ihrer starken Seite. Innerhalb weniger Minuten war der Sand vom Vorhof in den Sandkasten gebracht. Die vierzig Kinder, die zurzeit in der Kindertagesstätte betreut werden, waren von der Aktion vollauf begeistert. Die vierjährige Annabell Zyka aus Cunnersdorf sagte: „Der Sand hier ist nicht mehr so schön, der neue Sand ist viel besser.“ Auch ihre Mutter Sweta Zyka (30) war extra länger geblieben, um die Aktion mitzuverfolgen: „Jetzt sieht es wirklich so aus, als wären wir im Strandbad.“ „Den Sand auf den Müll zu bringen, ist keine gute Idee, wo er doch hier viel mehr gebraucht wird“, waren sich die Mitarbeiter vom Radiosender Carsten und Robert einig.

„Sand ist das Spielmaterial Nummer eins“

Erzieherin Mandy Ratsch bestätigte das: „Der Sand ist bei uns das Spielmaterial Nummer eins. Hätten die Kinder noch mehr gebuddelt, wären sie noch auf Öl gestoßen.“

Kaum war der Sand fertig abgeladen, waren die Kinder dort, wo es jetzt am schönsten ist: im Sandkasten. Der alte Sand, der wegen Blättern und Dreck nicht wirklich zum Spielen herhalten konnte, war damit vergessen.