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Regenfrust statt Wanderlust

Das Wandern zur Maylust hat zu Pfingsten Tradition. In diesem Jahr sorgt das schlechte Wetter für Frust bei den Organisatoren.

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© DA-Archiv/Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Wendishain. Verkaufsstände, Tische und Bänke und ein Getränkewagen stehen mitten im Wald. Laut tönt das Rattern eines Notstromaggregates in die Umgebung. Aus einer Gulaschkanone gibt es Suppe. Die Maylust nahe Wendishain lädt am Pfingstsonnabend und -sonntag zum Wandern und Radeln ein. Auf dem Rundweg Nummer 4 erreichen die Spaziergänger von Wendishain aus die Maylust. Etwa zwei Kilometer ist das lauschige Plätzchen, das eine ehemalige Sandgrube gewesen sein soll, vom Ort entfernt.

„Seit Oberförster Oswald May 1856 die Maylust als Naherholungszentrum ausgab, kommen Wanderer hierher“, sagt Christian Leopold. „Früher war hier zu Pfingsten immer etwas los. Besucher kamen sogar mit der Kutsche aus Leisnig gefahren und auch die Sachsenkönige waren im 19. Jahrhundert schon hier. Manche Leute kommen schon jahrelang. Da kennt man nur die Namen nicht.“ Er, seine Frau Brigitte und Tochter Antje sorgen mit Freunden und Bekannten für die Gastronomie und für die Vorbereitung der Veranstaltung. Unterstützt werden die Leopolds auch von vielen Kuchenbäckern aus dem Dorf. „Jeder hat im Laufe der Jahre seine Aufgabe“, sagt Christian Leopold. 1990 beschlossen sie, die alte Tradition des Pfingstwanderns zur Maylust wieder aufleben zu lassen. Während am Pfingstsonnabend das schöne Wetter zahlreiche Ausflügler zur Maylust zog, sah es am Sonntag schlecht aus. Mit kurzen Unterbrechungen regnet es schon seit dem Morgen in Strömen. „Wir sind vom Wetter deprimiert“, sagt Antje Leopold. „Gestern waren mehr Besucher hier. Da am Samstag viele Leute noch arbeiten, ist Sonntag auf der Maylust immer der stärker besuchte Tag. Schlecht nur, dass das Wetter nicht mitspielt.“

Marion Warnke und Katrin Noack sind von Wendishain aus gewandert. „Wir sind jedes Jahr hier“, sagt Katrin Noack. Und Marion Warnke meint: „Essen, Trinken und das Flair sind gut.“ Uwe Kürschner aus Hainichen hat durch Mundpropaganda von der Veranstaltung erfahren. Er ist zum ersten Mal hier. Das schlechte Wetter hat ihn nicht vom Wandern abgehalten. Michael Dietrich aus Wendishain gehört mit zum Team, das für die Gastronomie sorgt und die Veranstaltung vorbereitet. „Ich mache jedes Jahr das Gulasch“, sagt er. „Das Wetter ist heute nicht so toll, aber wir machen das Beste daraus.“ Renè Quandt und Dorothea Schneider aus Waldheim kommen aus Tradition. „Wir kennen die Leute und machen jedes Jahr Pfingstausflüge“, sagt Renè Quandt. Dorothea Schneider ist extra in Lauschka zu Besuch, um mitzuwandern.