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Reifenstapel in Flammen

70 Feuerwehrleute rücken nach Loga aus. Menschen wurden bei dem Brand nicht verletzt, aber der Ärger über das Feuer ist groß.

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© Toni Lehder

Von Kerstin Fiedler

Loga. Meterhoch lodern die Flammen, weithin sichtbar in den Dörfern rund um das kleine Loga, einem Ortsteil von Neschwitz. Dort brennen in einem Silo Reifen, die für ihren nächsten Einsatz dort gelagert wurden. Doch auch den Gestank von brennendem Gummi bemerkten die Bürger. Dienstagnacht rückten zwölf Fahrzeuge der umliegenden Ortsfeuerwehren aus Neschwitz, Saritsch, Radibor, Luga, Puschwitz und Königswartha sowie zwei Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr Bautzen mit insgesamt 70 Kameraden aus.

Die Bilder vom Brand in Loga

Mitarbeiter sind fassungslos

Gegen 22.30 Uhr wurden die Kameraden alarmiert. Auf einer Fläche von fünf mal zehn Metern brannte der Reifenstapel. Das Gelände, das eingezäunt und abgeschlossen ist, gehört zur Radiborer Agrargesellschaft. Dort sind die Mitarbeiter sprachlos. „Wer hat etwas davon, einen solchen Reifenstapel anzuzünden?“, fragen sie sich. Sie gehen davon aus, dass es Brandstiftung war. „Wir empfinden es als einen Anschlag auf unseren Betrieb. Noch zumal sich hier offenbar jemand auskannte“, sagt Katrin Scholz, Assistentin der Geschäftsführung. Die Reifen wurden an der Stelle gelagert, damit sie im Herbst, wenn wieder Silage eingelagert wird, die Folien abdecken können. Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar. Die verbrannten Reifen muss die Agrargenossenschaft jedenfalls nun aufwendig entsorgen lassen. Viel schlimmer finden sie jedoch den ideellen Schaden. „Wir werden eine Belohnung auf Hinweise zur Ergreifung des Täters aussetzen“, sagt Katrin Scholz im Auftrag der Geschäftsführung. Dort wünscht man sich vor allem, dass die Menschen wieder mehr aufeinander aufpassen, damit solche Kriminellen keine Chance haben.

Dem stimmt auch Stefan Triebs zu, Er ist Chef der Saritscher Agrargesellschaft – also noch näher an Loga dran als Schwarzadler, der Sitz der Radiborer Gesellschaft. „Wir haben den Brand direkt vor der Haustür gehabt. Das macht Angst“, sagt Triebs. Er geht ebenso von Brandstiftung aus. „Da gehört viel kriminelle Energie dazu, einen Reifenstapel in Brand zu stecken. Noch zumal es in den vergangenen Tagen ja eher feucht war“, sagt Stefan Triebs. Zum Glück sind keine Menschen verletzt worden und auch nur wenige Bäume abgebrannt.

Andreas Buder ist Ortswehrleiter in Luga, zu der auch der Standort Loga gehört. Er war Einsatzleiter in dieser Dienstagnacht. „Weil die Rauchwolke doch sehr in Richtung der Dörfer zog, baten wir die Polizei, mit Lautsprechern die Bevölkerung zu informieren“, sagt Buder. Sie sollten ihre Fenster schließen. Eine Schadstoffbelastung der Luft bestand jedoch nicht, sagt er. Das Feuer wurde vor allem mit Schaum gelöscht, was dem besonderen Material geschuldet war, das durch das Feuer eine enorme Hitze entwickelte. Mit einem Radlader wurde der brennende Reifenstapel auseinander gezogen. Nicht brennende Reifen brachten die Kameraden weg vom Brandherd. Immer wieder gab es neue Glutnester, die gelöscht werden mussten. Noch am Mittwochvormittag flammte das Feuer auf. Die Feuerwehren aus Neschwitz und Saritsch mussten noch einmal ausrücken. Über Nacht kontrollierte die Polizei das Gelände. Noch den ganzen Mittwoch hatten die Kameraden mit diesem Brand zu tun. Der Brandursachenermittler war vor Ort, die Kriminalpolizei ermittelt. „Wir mussten natürlich unsere Fahrzeuge und die Technik reinigen und wieder auffüllen“, sagt Andreas Buder. Am Nachmittag wurde der Einsatz ausgewertet.