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Reise-Albtraum ist kein Einzelfall

Mit dem Bericht ihrer Flugreise hatte eine Waldheimerin für Wirbel gesorgt. Jetzt melden sich weitere Betroffene zu Wort.

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Von Verena Toth

Waldheim/Roßwein. „Nie wieder!“; „Diese Airline muss gesperrt werden!“; „Der Flug war der reinste Horror!“ – Auf der Online-Plattform Tripadvisor hagelt es beinahe täglich schlechte Bewertungen für die litauische Fluggesellschaft SmallPlanet. Auch für die Waldheimerin Anne Poch hatte sich die Rückreise von ihrem Ägypten-Urlaub nach Leipzig in einen Albtraum verwandelt. Wie sie in der vergangenen Woche im Döbelner Anzeiger berichtete, war sie mit 220 weiteren Fluggästen auf dem polnischen Flughafen Katowice gestrandet und dort sogar eingesperrt worden. Erst nach 20 Stunden konnten die Passagiere die Heimreise mit Bussen an den ursprünglich geplanten Landeort Leipzig antreten.

Auch im sozialen Netzwerk Facebook schlug der Reisebericht von Anne Poch hohe Wellen. Die Nutzer diskutierten und zeigten sich entsetzt. Die Roßweinerin Heike Hummitzsch meldete sich dazu ebenfalls zu Wort: „Wir hatten auch keine guten Erfahrungen mit SmallPlanet Airline. Von Dubai nach Berlin mit Zwischenlandung in Bulgarien zum Betanken“, schrieb sie. Im Gespräch mit dem DA berichtete auch sie über eine Flugerfahrung, die sie so nie wieder machen wolle. „Diese Airline ist die echte Holzklasse. Es gab kein Unterhaltungssystem an Bord. Es war unsauber, der Müll vom vorherigen Flug lag überall herum. Statt wie üblich mit einem Cart, sammelten die Flugbegleiter unsere Abfälle mit einem schlichten Plastiksack ein. Der gesamte Eindruck war einfach schlecht“, berichtete die 41-Jährige, die mit Mann und Sohn regelmäßig Flugreisen unternimmt. Auch bei ihrem Heimflug von Dubai nach Berlin hatte es Probleme mit der Crew und eine unerwartete Zwischenlandung gegeben. „Wir haben zunächst eineinhalb Stunden auf dem Flughafen auf die Crew warten müssen. Die Begründung: Es habe zuvor schon Verspätungen gegeben, so dass die Piloten und Flugbegleiter ihre gesetzliche Ruhezeit einhalten mussten.“ Und auch bei diesem Flug war ein ungeplanter Zwischenstopp in Bulgarien zum Betanken nötig. „Das war eine sehr beängstigende Situation, denn wir saßen dabei im Flugzeug. Wir hatten Tanklaster und die Feuerwehr genau im Blick. Wir durften weder aufstehen, noch die Toilette benutzen. Die Crew war nicht sonderlich freundlich. Wir hatten den Eindruck, als wäre eine sofortige Evakuierung nötig“, berichtet sie weiter. Aus dem ursprünglich sechsstündigen Flug wurde letztlich eine achtstündige Reise.

Anne Poch aus Waldheim ist immer noch empört über die Art und Weise, wie sie und die Mitreisenden behandelt worden waren. „Wir haben uns beschwert und erwarten eine angemessene finanzielle Entschädigung“, so die junge Frau. Einen Einheits-Brief habe sie zwischenzeitlich vom Reiseveranstalter erhalten, in dem dieser sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt habe. Die angebotene Entschädigung von 200 Euro sei inakzeptabel.