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Richtige Fragen

Jörg-Dietrich Hoppe hat einen Aufschrei provoziert: Wer ungesund lebt, fordert der oberste Ärztechef, soll seine Medikamente gefälligst selbst bezahlen. Seine Kritiker werfen ihm jetzt vor, dass er eine Art „Gesundheitspolizei“ einführen will.

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Jörg-Dietrich Hoppe hat einen Aufschrei provoziert: Wer ungesund lebt, fordert der oberste Ärztechef, soll seine Medikamente gefälligst selbst bezahlen. Seine Kritiker werfen ihm jetzt vor, dass er eine Art „Gesundheitspolizei“ einführen will.

Dabei hat Hoppe durchaus die richtigen Fragen gestellt: Warum soll ein Nichtraucher den gleichen Kassenbeitrag bezahlen wie sein Nachbar, der Kettenraucher ist und deswegen seine Gesundheit (und die seiner Mitmenschen) gefährdet? Und warum soll jemand, der regelmäßig Sport treibt und auf sein Gewicht achtet, für die Medikamente von Dicken und Stubenhockern mitbezahlen? Es ist ohnehin kein Geheimnis, dass vielen übergewichtigen Deutschen schon geholfen wäre, wenn sie anstelle teurer Arzneien mehr Bewegung verordnet bekämen.

Hoppe gibt auf die richtigen Fragen jedoch die falschen Antworten. Denn natürlich ist sein Vorschlag nicht praktikabel: Wer kriegt noch Medikamente, wer nicht? Welche Krankheit kann man wirklich durch individuelles Verhalten beeinflussen und welche nicht? Die Probleme liegen auf der Hand.

Deswegen sollte man Hoppes Vorschlag jedoch nicht gleich verdammen. Beitragsrückerstattungen für Nichtraucher und Versicherte, die an Vorsorgeprogrammen teilnehmen, sind machbar. Doch das deutsche Gesundheitssystem ist viel zu fantasielos, um diejenigen, die gesund leben, zu belohnen.