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Riesa schaltet Ampeln nachts ein

Nach dem tödlichen Unfall auf der Kreuzung Am Lutherplatz setzt die Verwaltung jetzt auf mehr Sicherheit.

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© Alexander Schröter

Von Jens Ostrowski

Riesa. Die von der Sächsischen Zeitung angeschobene Diskussion zeigt anscheinend Wirkung: Die Stadtverwaltung hat bei ihrem Ampel-Gipfel am Mittwoch entschieden, auf insgesamt drei Kreuzungen die Signalanlagen in den 24-Stunden-Betrieb zu nehmen. Somit werden ab spätestens Montag die Ampeln auf den Kreuzungen Am Lutherplatz, am Ölwerk und Berliner Straße/Friedrich-Engels-Straße auch nachts in vollem Umfang funktionieren. Bei diesen drei Kreuzungen handelt es sich um die Gefahrenbereiche, für die die Polizei schon vor Langem die Empfehlung abgegeben hat, die Ampeln rund um die Uhr in Betrieb zu nehmen.

In den letzten drei Jahren hatte es auf der Kreuzung Am Lutherplatz insgesamt 23 Mal gekracht, davon sechs Mal bei ausgeschalteter Ampel. Am Ölwerk zählte die Polizei im gleichen Zeitraum 31 Unfälle, 19 davon bei ausgeschalteter Ampel. Ähnlich sieht es an der Kreuzung von Berliner Straße und Friedrich-Engels-Straße aus.

„Allerdings wird es keine Neuprogrammierung auf Nachtrhythmus geben, weil das pro Anlage 10 000 Euro kosten würde“, sagte Uwe Päsler von der Stadtverwaltung gestern der Sächsischen Zeitung. „Es laufen also die Tagesschaltzeiten einfach weiter – so wie jetzt schon an den Kreuzungen Goethestraße/Pausitzer Straße und Engelsstraße/Pausitzer Straße.“ Das bedeute für Autofahrer, dass sie in den Abend- und Nachtstunden gegebenenfalls auch bei leerer Kreuzung 90 Sekunden vor der roten Ampel stehen würden, erklärte Päsler.

In der Nacht zum Sonntag vor zwei Wochen war es auf der Kreuzung Am Lutherplatz bei ausgeschalteter Ampel zu einem tödlichen Unfall gekommen. Die Ermittlungen dazu laufen noch. Zwar war der zu Tode gekommene 38-jährige Riesaer mit seinem Passat nicht vorfahrtsberechtigt - und doch kann in der Schuldfrage auch die Geschwindigkeit des 21-jährigen Unfallgegners eine wichtige Rolle spielen. Der war dem Passatfahrer, der die Kreuzung geradeaus Richtung Erdgasarena überqueren wollte, von rechts in die Seite gekracht. Dazu wird nun ein Gutachten erstellt, das vor Mitte Dezember nicht fertig sein wird.