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Riesa will Wolfram Köhler nicht zurück

In einer Befragung der SZ lehnen die Hälfte der Teilnehmer einen OB Köhler ab. Die Amtsinhaberin schneidet dagegen gut ab.

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Robert Reuther

Riesa. Die Oberbürgermeisterwahl am 22. August wirft ihre Schatten voraus. Dabei sind sich die Riesaer vor allem bei einem einig: Ex-Oberbürgermeister Wolfram Köhler (CDU) wollen sie auf keinen Fall zurück. Das geht aus einer nicht repräsentativen Umfrage hervor, die die SZ in den vergangenen beiden Wochen in der Stadt durchgeführt hat. Daran nahmen insgesamt 308 Riesaer teil.

Erdgasarena nicht zu teuer

Auf die Frage, ob Wolfram Köhler als OB wieder kommen soll, antworteten 50 Prozent mit nein. Jeder Dritte könnte sich dagegen den Ex-OB und Berater der Förder- und Verwaltungsgesellschaft (FVG) wieder auf dem Chefsessel im Rathaus vorstellen. 52 Befragte haben dazu keine Meinung. Damit scheint es einmal mehr als fraglich, ob Wolfram Köhler wirklich in einem möglichen zweiten Wahlgang wie ein Phönix aus der Asche steigt, um sich nochmals als Riesaer OB wählen zu lassen. Genau das wurde nämlich ab und zu hinter vorgehaltener Hand gemunkelt.

Besser sieht es da schon für Amtsinhaberin Gerti Töpfer (CDU) aus. Sie stellt sich am 22. August zur Wiederwahl, will weitere sieben Jahre die Geschicke der Stadt leiten. Grund genug für die SZ zu fragen, ob die Riesaer denn mit der bisherigen Amtszeit Töpfers zufrieden sind. 136 Leute stellen der OB ein gutes Arbeitszeugnis aus, lediglich 59 ein schlechtes. Mit 113 Riesaern haben aber auch 37 Prozent keine Meinung zu diesem Thema.

Auch bei der Frage, ob denn ein neuer Oberbürgermeister besser für Riesa wäre, kommt Gerti Töpfer gut weg. 125 oder 41 Prozent der Befragten antworteten dabei mit nein. 86 sind der Meinung, dass Marco Branig (parteilos), Uta Knebel (Die Linke) oder Thoralf Koß (Die Grünen) sich besser im Amt machen würden. 97 Personen sind noch unentschlossen und haben keine Meinung dazu.Gedanken sollten sich die Bewerber allerdings über das Ergebnis der Frage machen, ob die Leute eigentlich die vier Kandidaten überhaupt kennen. 159 und damit mehr als die Hälfte der Befragten antworteten mit nein. Immerhin 44 Prozent sagten ja.

Normalerweise sind in Wahlkampfzeiten Plakate ein probates Mittel, um sich als Kandidaten bekannter zu machen. Bis gestern hingen aber nur vereinzelte Papptafeln von Uta Knebel und Marco Branig in der Stadt. Thoralf Koß und Gerti Töpfer vermisst man dagegen völlig.

Die fünfte und letzte Frage ist besonders ein Hinweis für Finanzbürgermeister Markus Mütsch (CDU). Denn immerhin 136 Befragte sind der Meinung, dass die Erdgasarena nicht zu teuer für Riesa ist. Sie stellen sich damit gegen die Einschätzung von Mütsch, der in den vergangenen Monaten immer wieder darauf hingewiesen hat, dass die Arena für eine Stadt wie Riesa irgendwann nicht mehr finanzierbar sei. Er schlug dabei gar eine Privatisierung vor, als möglichen Investor brachte er Wolfram Köhler ins Gespräch. 92 Riesaer stellten sich aber auch auf die Seite von Mütsch, 80 interessierte es nicht. Dennoch zeigen die Antworten dieser Frage, dass die Erdgasarena auch im Wahlkampf eine wichtige Rolle spielt.