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Chef der Staatskanzlei besuchte Diesbar-Seußlitz

Oliver Schenk traf sich im Seußlitzer Weincafé "Anno 1272" mit Bauern, Fischern und Winzern aus der Region.

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Der Chef der Sächsischen Staatskanzlei Oliver Schenk (links), besuchte auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Sebastian Fischer (rechts) Diesbar-Seußlitz, um mit Bauern, Fischern und Winzern ins Gespräch zu kommen.
Der Chef der Sächsischen Staatskanzlei Oliver Schenk (links), besuchte auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Sebastian Fischer (rechts) Diesbar-Seußlitz, um mit Bauern, Fischern und Winzern ins Gespräch zu kommen. © Ronny Steinicke

Diesbar-Seußlitz. Am Mittwoch hat der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Staatsminister Oliver Schenk, Diesbar-Seußlitz besucht. Er war einer Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Sebastian Fischer gefolgt. "Ziel war der Erfahrungsaustausch mit Landwirten, Fischern und Winzern aus der Region", teilt Fischer mit. Agrarbetriebe in Skäßchen, Großdittmannsdorf und Ebersbach waren ebenso vertreten wie der Landesfischereiverband und der Geflügelwirtschaftsverband.

Die Winzerschaft wurde durch die ehemalige Weinkönigin Maria Lehmann repräsentiert. "Na klar, spielt da auch der aktuelle Wahlkampf eine Rolle", sagt sie. Dennoch sei das knapp zweistündige Treffen im Diesbar-Seußlitzer Weincafé "Anno 1272" keine vertane Zeit gewesen. "Man hat gemerkt, dass sich der Staatsminister wirklich dafür interessiert, welche Herausforderungen es im ländlichen Raum gibt", schätzt Maria Lehmann ein.

Schwerpunkt Bürokratieabbau

Schwerpunkt sei der dringend notwendige Bürokratieabbau gewesen, bestätigt sie. "Das neue Weingesetz stellt uns vor große Herausforderungen", sagt die Vorsitzende des hiesigen Tourismusvereins Sächsische Elbweindörfer. "Und auch den Weintourismus können wir als Winzer nicht alleine stemmen." Sie verweist darauf, dass der Sächsische Weinbauverband schon zu vielen Themen mit der Landesregierung im Gespräch sei. Aber dass der Chef der Staatskanzlei Diesbar-Seußlitz besucht, sieht sie als Wertschätzung.

Sebastian Fischer nutzte auch die Gelegenheit, um Oliver Schenk die Seußlitzer Schlosskirche zu zeigen. Sie wurde vom Erbauer der Dresdner Frauenkirche George Bähr entworfen.
Sebastian Fischer nutzte auch die Gelegenheit, um Oliver Schenk die Seußlitzer Schlosskirche zu zeigen. Sie wurde vom Erbauer der Dresdner Frauenkirche George Bähr entworfen. © Ronny Steinicke

Auch die konkrete Umsetzung von EU-Vorgaben in Sachsen wurde diskutiert, teilt Sebastian Fischer mit. "Diese sollten lediglich umgesetzt und nicht noch zusätzlich verschärft werden", sagt er.

Oliver Schenk, der auch als Spitzenkandidat der Sächsischen Union für die Europawahl im Juni antritt, betonte, dass ein regelmäßiger Austausch mit den "grünen" Betrieben und Verbänden unabdingbar sei und bleibe. Bei der Verteilung der Finanzen müsse Sachsen darauf hinwirken, nicht zu kurz zu kommen, so der Staatsminister.

Sorge über Billig-Getreide aus der Ukraine

Thema waren zudem die Importe von Lebensmitteln aus dem Ausland, die in zunehmendem Ausmaß solche aus deutscher Produktion ersetzen. Besonders das viel billiger produzierte Getreide aus der Ukraine bereitet den Bauern Sorgen. Es überschwemmt gerade den europäischen Markt, weshalb auch schon polnische Landwirte auf die Straße gingen und Grenzübergänge blockierten.

"Die heimische Landwirtschaft vermag es nicht immer, diese Produkte unter Erfüllung aller Umweltauflagen zum selben Preis und in derselben Güte zu erzeugen", so Fischer. "Sachsen besitzt mittlerweile keinen Schlachthof mehr. Die Verarbeitung von Zuckerrüben findet ebenfalls anderswo statt. Das gibt mir zu denken, denn auch im Bereich Landwirtschaft und Ernährungssicherung muss Sachsen doch auf eigenen Beinen stehen!"

Staatsminister Oliver Schenk ergänzte abschließend, dass Europa ein Zukunftsprojekt ist. Das Interesse an den Wahlen zum Europaparlament sei zuletzt gestiegen. Gemeinsam mit seinen Nachbarn in Mitteleuropa habe Sachsen alle Chancen in der Hand. Diese gelte es zu nutzen, so Schenk. (SZ/jö)