Meißen
Merken

Lommatzscherin feiert ihren 100. Geburtstag

Marie Kahlerts Leben war geprägt von harter Arbeit in der Landwirtschaft. Zur Feier kam auch die Bürgermeisterin.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Blumen zum 100. Geburtstag: Lommatzschs Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP, l.) gratuliert Marie Kahlert.
Blumen zum 100. Geburtstag: Lommatzschs Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP, l.) gratuliert Marie Kahlert. © Stadt Lommatzsch/G. Schlechte

Lommatzsch. Die Tafel war gut gefüllt Anfang dieser Woche, als Marie Kahlert ein besonderes Jubiläum feierte: 100 Jahre alt ist die Marschützerin jetzt geworden. Geboren wurde sie 1923 in Zgorcelec, dem polnischen Teil von Görlitz. Später kam sie nach Bockwen. Dort lernte sie ihren Mann kennen und blieb in der Landwirtschaft.

In der Nachkriegszeit war das ein anstrengendes Geschäft, erzählte Marie Kahlerts Tochter, die selbst 1946 zur Welt kam. Es wurde quasi immer gearbeitet, sagt sie. "Ich hab sie nur arbeiten gesehen!" Die Familie und Freunde kennen Marie Kahlert nur arbeitend, sie war immer fleißig, hat rund um die Uhr gearbeitet. Urlaub habe sie sich nicht gegönnt. "Ich kann mich nicht dran erinnern, dass wir mal einen Urlaubsplatz hatten", erzählte ihre Tochter am Rande der Geburtstagsfeier.

"Da kann man nur staunen"

Von Bockwen in der Gemeinde Klipphausen ging es für Familie Kahlert später nach Praterschütz, dann nach Wuhnitz und schließlich im Jahr 1956 nach Marschütz. Gemeinsam mit ihrem Mann hatte sie zu dem Zeitpunkt schon zwei Kinder, Sohn und Tochter. Später kam ein weiterer Sohn dazu. "Da war noch Leben in der Bude dort", sagt ihre Tochter. "Es war ein ganz kleiner Ort, aber viele liebe Leute und viele Kinder." Für die Kinder ging es nach Wuhnitz in die Schule. Die Mutter hatte damals wenig Zeit, so ihre Tochter. "Sie war rund um die Uhr eingespannt im Stall." In den Ferien sei man zu einem Onkel in der Nähe gefahren.

Marie Kahlert arbeitete in der Viehwirtschaft als sogenannte Schweizerin - zuerst auf dem privaten Hof, später in der LPG. Sie sei immer da und hilfsbereit gewesen, sagten die Gratulanten bei der Geburtstagsfeier. Neben ihrer schweren Arbeit mit den Kühen züchtete sie auch noch selbst Gänse.

Für die guten Gänse, aber auch die hohen Milcherträge der von ihr betreuten Kühe, sei sie bekannt gewesen, berichtet Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP), die zur Feier ebenfalls gratulierte. "Ich habe sie nach dem Wichtigsten und Schönsten in ihrem Leben gefragt: Ihre Antwort war: Das war meine Arbeit! Sie wirkte wirklich sehr glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Darüber kann man nur staunen und ihr für das neue Lebensjahr alles erdenklich Gute wünschen!" (SZ)