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Leukämie: Nils aus Lommatzsch sucht seinen Superhelden

Kurz nach seiner Geburt wird bei Nils Blutkrebs festgestellt. Nun läuft die Suche nach einem Stammzellspender. Ein Wettlauf gegen die Zeit.

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Jede Perle an der Kette eine Behandlung: Mit einem halben Jahr hat Nils bereits eine sehr lange Krankengeschichte. Momentan läuft der dritte Chemoblock.
Jede Perle an der Kette eine Behandlung: Mit einem halben Jahr hat Nils bereits eine sehr lange Krankengeschichte. Momentan läuft der dritte Chemoblock. © privat

Lommatzsch. Ein halbes Jahr nach seiner Geburt hat der kleine Nils schon viel durchgemacht. Seine "Mutperlenkette" erzählt davon. Mit jeder Behandlung wächst seine Kette um eine Perle. Untersuchung, Transfusion, Punktion, Operation, Chemotherapie: Für sein Alter hat er schon ungewöhnlich viel durchmachen müssen.

Als Nils im August 2023 das Licht der Welt erblickte, schien das Glück perfekt. Seine Eltern Felix und Melanie beschreiben ihren Jüngsten als entspannt und geduldig. Er ist neugierig, liebt alles, was klappert, knistert und leuchtet. Der kleine Sonnenschein beobachtet seine Umgebung ganz genau - am liebsten aus dem Tragetuch heraus, in der Geborgenheit seiner Mama.

Doch das Glück der Familie aus Zöthain hält nicht lang. Wenige Wochen nach der Geburt trinkt Nils nicht mehr richtig, wird immer schläfriger und blasser. Nachdem Blutungen am Oberkörper hinzukommen, ist klar: Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Entwicklungsschub. Eine Untersuchung im Krankenhaus bringt die Diagnose, die der Familie den Boden unter den Füßen wegreißt: akute Leukämie, Blutkrebs.

Mutter Melanie ist rund um die Uhr an der Seite ihres Sohns. Ihr Mann hat den Job an den Nagel gehängt, um sich um Nils' Geschwister zu kümmern.
Mutter Melanie ist rund um die Uhr an der Seite ihres Sohns. Ihr Mann hat den Job an den Nagel gehängt, um sich um Nils' Geschwister zu kümmern. © privat

"Eine Registrierung tut nicht weh und kann viel bewirken"

Familienvater Felix hängt seinen Job an den Nagel, ist nun Hausmann und Vollzeit-Papa für Nils' vier und sieben Jahre alte Geschwister. Mutter Melanie ist rund um die Uhr an seiner Seite. Ihr neuer Alltag besteht aus Krankenhaus, Untersuchungen und Chemotherapie. "Den Geschwistern haben wir es versucht, kindlich und mit Büchern und Bildern zu erklären. Beide vermissen Nils und vor allem ihre Mama", resümiert Mutter Melanie. Momentan läuft der dritte Chemoblock. Zehn Tage am Stück laufen drei verschiedene Chemotherapeutika in Nils' Venen.

Größte Hoffnung für Nils ist nun eine Stammzellspende. Weil aus der engeren Verwandtschaft niemand infrage kommt, haben Familie und Freunde bereits eine Online-Aktion gestartet. "Diese Aktion ist eingeschlagen wie eine Bombe", berichtet Nils' Oma Karina. Sie hatte den Kontakt zur DKMS aufgebaut. "Alle meine Whatsapp-Kontakte haben es geteilt, überall sah ich meinen geliebten Enkel. Wir bekamen Zuspruch, gute Wünsche, Hilfsangebote von fremden Menschen. Das hat uns überwältigt und gibt uns Mut und Kraft."

  • Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann sich über www.dkms.de/nils die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen.

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