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Corona-Folgen treffen Riesas Hafen schwer

Auf das Rekordjahr folgt die Ernüchterung: Die Umschlagszahlen der SBO sind 2020 deutlich zurückgegangen - trotz besserer Schiffbarkeit der Elbe.

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Blick auf den Hafen in Riesa. Im vergangenen Jahr sind die Umschlagszahlen deutlich eingebrochen. Schuld ist laut Betreiber in erster Linie der Lockdown im April.
Blick auf den Hafen in Riesa. Im vergangenen Jahr sind die Umschlagszahlen deutlich eingebrochen. Schuld ist laut Betreiber in erster Linie der Lockdown im April. © Lutz Weidler

Riesa. Der Riesaer Hafenbetreiber kämpft mit den Folgen der Corona-Pandemie: Wie die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) mitgeteilt haben, ist der Containerumschlag im Jahr 2020 deutlich zurückgegangen. 2020 wurden nach Angaben des Unternehmens in Riesa insgesamt 36.430 Containereinheiten umgeschlagen. Das sei gegenüber dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr ein Rückgang um mehr als 7.900 Containereinheiten oder fast 18 Prozent.

Die SBO insgesamt verzeichnete ebenfalls einen Rückgang des Umschlags: 2,64 Millionen Tonnen Güter seien umgeschlagen worden, das entspreche einem Minus von 13,8 Prozent. Zum SBO-Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau. Insgesamt entsprächen diese Zahlen dem Niveau der Jahre 2016 bis 2018.

April-Lockdown kommt zur Unzeit

"Nachdem die Oberelbe-Häfen zu Beginn der Corona-Pandemie die gestiegene Nachfrage nach Transporten mit Binnenschiffsverkehren kaum noch abdecken konnten, mussten sie ab Mitte April wieder mit den sehr niedrigen Wasserständen der Elbe und dem coronabedingten Lockdown kämpfen, die zu einer zeitweiligen Einstellung der Binnenschifffahrt aus wirtschaftlichen Gründen führten", heißt es in der Mitteilung. "Im Verlauf des Sommers sorgte der ungewöhnlich gute Elbpegel für eine kurzzeitige Belebung des Schiffsverkehrs. So konnten im Juli im Hafen Dresden zahlreiche Projektladungen, wie Turbinen, Transformatoren, Motoren und Generatoren, verladen werden." Trotzdem sei der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen allerdings um 13 Prozent gesunken - auf 112.000 Tonnen. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten Container, Getreide, Sojaschrot, Düngemittel, Schrott und Projektladungen.

Positiv hätten sich die beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice entwickelt. "Hier konnte der Güterumschlag um knapp 23 Prozent gesteigert werden", so die SBO. Besonders der Güterverkehr per Eisenbahn habe wesentlich zum gestiegenen Ergebnis beigetragen. "So wurden im Hafen Decin 87,7 Prozent mehr Güter per Waggon umgeschlagen als 2019." Per Eisenbahn seien etwa Schrott, Sojaschrot, Düngemittel und Getreide transportiert worden.

Die Container der SBO werden zweimal wöchentlich per Binnenschiff und fünfmal wöchentlich mit der Ganzzugverbindung AlbatrosExpress zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven im Nachtsprung transportiert. Darüber hinaus bietet der Hafenbetreiber Logistikdienstleistungen für Unternehmen an. Das Portfolio reicht SBO-Angaben zufolge von Reparaturen, Reinigungen, Be- und Entlabelung und Sonderbau von Containern über den Einbau von Inlets, Spezial- und Sondereinbauten bis hin zu Containerstauen und Kommissionierung sowie dem Handel und Verkauf von Containern. (SZ)

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