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Riesas Stahlwerkschef hofft auf "Transformationsgipfel"

Die Entscheidung gegen einen Brückenstrompreis und die aktuelle Haushaltssperre verunsichern die Branche. Es brauche Planungssicherheit, sagt Uwe Reinecke.

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Uwe Reinecke ist Werksdirektor bei Feralpi in Riesa.
Uwe Reinecke ist Werksdirektor bei Feralpi in Riesa. © Lutz Weidler

Riesa. Der Direktor des Riesaer Feralpi-Werks Uwe Reinecke hat sich besorgt angesichts des geplanten Strompreispakets der Bundesregierung geäußert. "Als Familienunternehmen investiert die Feralpi-Gruppe aus Eigenmitteln bis 2026 mehr als 220 Millionen Euro in die Dekarboniserung des Elektrostahlwerkes in Riesa", so Reinecke in einer Mitteilung des Unternehmens. Der Anteil öffentlicher Fördermittel liege dabei bei knapp zwei Prozent.

"Seit anderthalb Jahren sehen wir uns international nicht wettbewerbsfähigen Energiepreisen gegenüber." Nun sei die politische Entscheidung gegen den Brückenstrompreis und die Haushaltssperre nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Bezug auf den Energie- und Klimafonds hinzugekommen. "Die Strompreiskompensation für besonders energieintensive Industrien steht auf der Kippe", so Reinecke. "Die avisierten 6 Cent pro Kilowattstunde für energieintensive Industriezweige sind mit den geplanten Maßnahmen der Bundesregierung nicht annähernd erreichbar." Auch andere Unternehmen hatten sich zuvor enttäuscht über das Strompreispaket geäußert.

Uwe Reinecke betont, Elektrostahlwerke wie das in Riesa würden bereits jetzt deutlich weniger Kohlenstoffdioxid ausstoßen als Werke der Hochofenroute. Zudem werde Schrott wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt. "In Riesa geht es langfristig um rund 1.000 Industriearbeitsplätze und perspektivisch um 1,3 Millionen Tonnen Walzprodukte pro Jahr – ‚made in Germany‘! Wir brauchen endlich Planungssicherheit auf dem Weg zum grünen Stahl und sind offen für einen Transformationsgipfel mit der Bundesregierung." (SZ)