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Zeithainer Gemeinderäte wollen Kinder-Musical halten

Die Hallenmiete für das Konzert eines Kinderchores der Kirchgemeinde Zeithain soll in diesem Jahr weniger kosten als letzten Sommer. Ein Beschluss steht aus.

Von Jörg Richter
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Jedes Jahr in den Sommerferien stellt die Kirchgemeinde Zeithain ein Kindermusical (hier bei der Premiere vor zwei Jahren in Röderau) auf die Beine.
Jedes Jahr in den Sommerferien stellt die Kirchgemeinde Zeithain ein Kindermusical (hier bei der Premiere vor zwei Jahren in Röderau) auf die Beine. © Foto: SZ/Eric Weser

Zeithain. Jedes Jahr in den Sommerferien veranstaltet die Kirchgemeinde Zeithain eine sogenannte Musical-Rüstzeit. Dabei kommen rund 50 Kinder ab neun Jahre zusammen und studieren eine Woche lang Lieder und Theaterszenen ein. Mehrere freiwillige Helfer und Eltern nehmen dafür extra Urlaub, um den Kindern dieses musikalische Ferienlager zu ermöglichen.

Am Ende der durchaus intensiven Probewoche steht der erste von zwei Auftritten an. Traditionell wird diese Premiere in der Sport- und Mehrzweckhalle Röderau aufgeführt. In diesem Jahr ist es aber noch nicht klar, ob das wieder so sein wird. Denn im vergangenen Sommer musste die Kirchgemeinde eine bis dahin ungewöhnlich hohe Hallenmiete von mehr als 900 Euro bezahlen.

Die Gemeinde hatte im gleichen Jahr die Benutzungsgebühren für die Sport- und Mehrzweckhalle erhöht, um den höheren Strom- und Heizkosten Rechnung zu tragen. Das hatte bei den hiesigen Sportvereinen für Unmut gesorgt. Denn ihre Stundenmieten verteuerten sich immens. Und noch mehr die Mieten für kommerzielle Einzelveranstaltungen.

Kirchgemeinde mit Vereinen gleichstellen

Die Kirchgemeinde widerspricht aber der Einordnung ihres Kindermusicals als kommerzielle Veranstaltung. Der Eintritt war bisher immer frei. Lediglich am Ausgang wurde um eine Spende gebeten, um die Unkosten für die Veranstaltung begleichen zu können. Doch die knapp tausend Euro, die die Gemeinde Zeithain als Hallenmiete verlangte, schlugen ein großes Loch in die Finanzierung des Kindermusicals.

Dessen Organisationsleiterin Cindy Köhler und die Zeithainer Pfarrerin Jutta Gildehaus stellten jetzt gemeinsam den Antrag, dass die hiesige Kirchgemeinde den gemeinnützigen Vereinen gleichgestellt werden soll. Für die Benutzung vom 12. bis 14. Juli würde das eine Hallenmiete von 550 Euro bedeuten. Zusätzlich beantragt die Kirchgemeinde eine Vergünstigung von 50 Prozent. Damit möchte sie 275 Euro für die Nutzung der Sport- und Mehrzweckhalle Röderau zahlen.

"Ich kann den Antrag nachvollziehen", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Wagner. Er habe erfahren, dass die Organisatoren des Kindermusicals bereits darüber nachdenken, die Premiere künftig in der Nünchritzer Wackersporthalle durchzuführen. Dort sei die Hallenmiete nicht so hoch.

"Wir machen es uns zu einfach, wenn wir dieses Kinderprojekt als kommerzielle Veranstaltung sehen", so Wagner. Es handele sich dabei um eine gemeinnützige Jugendarbeit. Der Gemeinde Zeithain stehe es gut zu Gesicht, diese zu unterstützen und eine Abwanderung des Kindermusicals ins benachbarte Nünchritz zu verhindern.

Miethöhe noch unklar

Unterstützung erhält er von der Fraktion Big Zeithain/Linke. Diese hatte sich im vergangenen Jahr noch für die hohe Hallenmiete ausgesprochen. In diesem Jahr sei der Antrag der Kirchgemeinde aber anders formuliert, so der Big-Vorsitzende Dieter Wamser. Deshalb könne seine Fraktion dem Antrag zustimmen.

Allerdings gibt es noch keinen Beschluss. Den soll der Gemeinderat erst in einer der nächsten Sitzungen fassen. Die Gemeindeverwaltung möchte vorher mit der Kirchgemeinde einen Mietvertrag ausarbeiten. Wie hoch die Hallenmiete ist, steht auch noch nicht fest. Laut Dieter Wamser würde die Gemeinde der Kirche mit einer Miete von 550 Euro sehr entgegen kommen, zumal der Bauhof den Bühnenauf- und -abbau übernehmen soll. Andere Mitglieder der Big/Linke-Fraktion befürworten auch ein weiteres Ansenken der Hallengebühr auf 450 Euro.

Mittlerweile wirbt die vereinigte Christuskirchgemeinde Zeithain bereits für die Musical-Rüstzeit vom 6. bis 12. Juli in der Strobelmühle in Pockau und das anschließende Premierenwochenende - Ort bisher fraglich. Ein zweiter Auftritt an einem anderen Ort soll voraussichtlich für das letzte August-Wochenende organisiert werden.