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Riesenbovist bringt drei Kilogramm auf die Waage

So groß wie ein Kürbis ist der Pilz, den Jürgen Runge gefunden hat. Essen will er ihn nicht.

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Von Peggy Zill

Am Ortseingang von Schrebitz hat Jürgen Runge einen Riesenbovist entdeckt. „Der stand zwischen dem Straßengraben und dem Feldrand“, erzählt der Schrebitzer. Da er so groß wie ein Kürbis ist, war er auch nicht zu übersehen. Und obwohl er ihn nicht essen will, hat Jürgen Runge ihn mit nach Hause genommen. „Ich gehe zwar gerne Pilze suchen und esse sie dann auch, aber eher Steinpilze und die bekannten Arten.“ Einen Riesenbovist habe er noch nicht probiert. Wenn auch nicht in den Topf, so hat es der Pilz immerhin auf die Waage geschafft. Und die zeigte stattliche drei Kilogramm an.

Dass das viel ist, sagt auch Dieter Kunadt. Er ist ehrenamtlicher Pilzberater im Landkreis. „Allerdings schaffen es manche Riesenbovisten auch auf bis zu 20 Kilogramm.“ Davon könne man eine Weile essen. Und diese Pilzart würde durchaus gut schmecken, wie Kunadt erklärt. „Sofern er, wenn man ihn aufschneidet, im Inneren noch weiß und fest ist, ist es ein Speisepilz.“ Erst wenn er eine watteartige Struktur hat, würde er nicht mehr verwendbar sein.

Dieter Kunadt hat schon verschiedene Zubereitungsarten ausprobiert. „Man kann ihn ganz normal wie andere Pilze verarbeiten oder in Scheiben schneiden, wie ein Schnitzel panieren und dann braten“, sagt der Pilzberater. Eine andere Variante wäre, die Scheiben im Ofen mit Käse zu überbacken. Die Pilze sollten nach dem Sammeln schnell zubereitet werden. Von rohen und ungenügend gegarten Pilzen ist abzuraten.

Die ehrenamtlichen Pilzberater des Landkreises geben natürlich nicht nur Rezeptideen. Die Spezialisten kontrollieren auch die gesammelten Exemplare, um Vergiftungen zu vermeiden. Eine wichtige Verhaltensregel ist, nur Pilze zu sammeln, die man genau kennt. Alte, verschimmelte, durchnässte und gefrorene Exemplare sollten am Fundort belassen werden. Das Gleiche gilt auch für Pilze, die nicht von Interesse sind. Diese sollten nicht umgestoßen werden, denn sie sind ein Bestandteil des Waldes beziehungsweise der Wiese. Seltene Stücke sind zu schonen.