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Riesiges Gewerbegebiet bei Pirna geplant

Entlang des Autobahnzubringers könnten 100 Hektar und mehr erschlossen werden. Aber es gibt auch Fallstricke.

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© Norbert Millauer

Dresden/Pirna. Ein Autobauer, ein Elektronikkonzern oder ein Zulieferer für die Luftfahrtindustrie – das sind mögliche Kandidaten für eine große Gewerbeansiedlung, für die jetzt nach SZ-Informationen nahe Dresden die Weichen gestellt werden. Dazu ist offenbar geplant, zwischen Pirna, Heidenau und Dohna eine Fläche von 100 Hektar oder mehr zu erschließen. Das entspricht in etwa der Größe der Dresdner Innenstadt. Für kommenden Montag sind die Stadträte von Pirna, Heidenau und Dohna zu einer gemeinsamen Sitzung nach Schloss Graupa eingeladen. Es wird davon ausgegangen, dass die Rathausspitzen zu diesem Termin erste Pläne präsentieren werden. Auf SZ-Anfrage gab es dazu keinen Kommentar aus den Stadtverwaltungen.

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen, Peter Nothnagel, sagte, es handele sich um eine hochattraktive Lage. „Wir würden es sehr begrüßen, Flächen in dieser Dimension anbieten zu können“, so Nothnagel. Im Großraum Dresden gebe es keine Angebote von diesem Kaliber.

Pirna, Heidenau und Dohna punkten dank der A 17 mit einer exzellenten Verkehrsanbindung und der Nähe zum Forschungsstandort Dresden. Hinzu kommt ein gutes Potenzial, in der Region Mitarbeiter zu finden. Nothnagel sagt aber auch, dass die Wirtschaftsförderung Sachsen aktuell keinen Investor auf dem Schirm hat, für den solche Flächen passen würden.

Sollte die Entscheidung fallen, die Flächen für eine Gewerbeansiedlung vorzubereiten, müssten die beteiligten Städte in Vorleistung gehen. Ein Teil der Investition ließe sich aber aus Fördermitteln bestreiten. Nothnagel ist optimistisch, dass sich Pirna, Heidenau und Dohna mit ihrem Angebot durchsetzen würden und sich die Investition rechnen würde.

Die nach SZ-Informationen vorgesehenen Flächen erstrecken sich entlang des fünf Kilometer langen Autobahnzubringers B172a, der von Pirna zur A17-Anschlussstelle führt. Zum Großteil wird das Areal links und rechts des Autobahnzubringers landwirtschaftlich genutzt. Voraussetzung für eine Umwandlung dieser Flächen ist, dass die Agrarproduzenten sie an den Bund der drei Städte veräußern. Danach müssten die Rathäuser Baurecht schaffen. Eine Herausforderung wird dabei sein, die Entwässerung zu klären. Innerhalb des Geländes bestehen Höhenunterschiede von teilweise mehr als fünf Prozent.

Nahe der Straße liegt auch der Barockgarten Großsedlitz. Nicht nur das Ensemble selbst steht unter Denkmalschutz, es dürfen zudem bestimmte Sichtachsen nicht verbaut werden. Das erfordert behutsame Planung – und eine besondere Gestaltungsidee.