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Rippiener Drogenfall vorerst ungelöst

Ein Drogendealer bezichtigt einen Kollegen, bei ihm Crystal gekauft zu haben. Der Prozess gegen den Mann wird nun unterbrochen.

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© dpa

Gerichtsbericht. Ein 33-Jähriger aus Rippien soll bei einem Arbeitskollegen in dem Bannewitzer Ortsteil Crystal gekauft haben. Zwischen 1. Januar und 1. Dezember 2015 soll der Kraftfahrer 111-mal Päckchen mit der Droge in dessen Rippiener Wohnung erworben haben. Er wurde daher vor dem Amtsgericht Dippoldiswalde angeklagt (SZ berichtete). Auch bei der Fortsetzung des Prozesses bestritt der Deutsche, der bei einer Möbelfirma arbeitet, die Vorwürfe. Sein Kollege hatte zudem zwei weitere 30 und 42 Jahre alte Bekannte aus Bannewitz als regelmäßige Kunden angeschwärzt. Die zwei Männer wollten sich vor Gericht nicht äußern. Sie werden selbst noch angeklagt. Die Polizei fand nichts bei ihnen. Vielleicht wurden sie gewarnt, vielleicht sind sie unschuldig.

Der 28-jährige Dealer, der nun vor Gericht schwieg, war Anfang Dezember 2015 wegen Drogenhandels festgenommen worden, musste Weihnachten in Haft verbringen. „Er wollte raus, hat plötzlich reinen Tisch machen wollen“, sagte die mit dessen Fall betraute Staatsanwältin vor Gericht. Der Dealer nannte dabei die drei Männer als Kunden. Sie hätten alle zwei, drei Tage bei ihm rund ein Gramm Crystal gekauft.

Wenn das Trio zu Unrecht beschuldigt worden sein sollte, muss der 28-jährige Dealer wegen Vortäuschens einer Straftat erneut vor Gericht. Der Richter in Dippoldiswalde will nun dessen Berufungsprozess am Landgericht in Dresden abwarten. Der Dealer war am Amtsgericht Pirna zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die Staatsanwältin ging in Berufung, ihr war die Strafe zu milde. Ist das Urteil rechtskräftig, geht der Dippoldiswalder Prozess gegen seinen Kollegen weiter. (skl)