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Rutschpartie in Görlitz

Auf dem Wilhelmsplatz spielen Schüler auf glattem Geläuf Fußball. Das ist anderswo in Görlitz schon fast Tradition.

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© nikolaischmidt.de

Görlitz. Schaut man sich einige Schüler des Joliot-Curie-Gymnasiums am Montagvormittag auf dem Wilhelmsplatz an, könnte man meinen, sie hätten mit Sportsachen bekleidet ein Schaumbad genommen. Vollkommen durchgeweicht sind ihre Klamotten, die Haare nass, Arme und Beine von Schaum bedeckt. Doch der Schein trügt. Die Gymnasiasten haben sich nicht etwa in der Badewanne entspannt, sondern sportlich betätigt beim sogenannten „Water-Soccer-Turnier“ ihrer Schule.

Wasserfußball auf dem Wilhelmsplatz

Bei jedem Spiel standen zwei Teams zu je drei Mitspielern auf dem Platz - oder besser auf der Hüpfburg.
Bei jedem Spiel standen zwei Teams zu je drei Mitspielern auf dem Platz - oder besser auf der Hüpfburg.
Zeil war eigentlich, mit dem Ball ins Tor zu treffen - wie bei normalem Soccer.
Zeil war eigentlich, mit dem Ball ins Tor zu treffen - wie bei normalem Soccer.
Das war aber schwieriger als gedacht. Wasser und Schaum machten das Spiel zur Rutschpartie.
Das war aber schwieriger als gedacht. Wasser und Schaum machten das Spiel zur Rutschpartie.
Verletzt hat sich aber niemand. Wer fiel, fiel immerhin weich.
Verletzt hat sich aber niemand. Wer fiel, fiel immerhin weich.
Die einzelnen Teams konnten die Schüler des Joliot-Curie-Gymnasiums selber zusammenstellen. Für sie ging's mehr um den Spaß als ums Gewinnen.
Die einzelnen Teams konnten die Schüler des Joliot-Curie-Gymnasiums selber zusammenstellen. Für sie ging's mehr um den Spaß als ums Gewinnen.
Regeln gab es trotzdem: Flog der Ball über die Hüpfburg hinaus, waren füren die Spieler Liegestütze angesagt.
Regeln gab es trotzdem: Flog der Ball über die Hüpfburg hinaus, waren füren die Spieler Liegestütze angesagt.
Für die Schüler des Curie-Gymnasiums war das Wasser-Fußnall-Turnier eine schöne Abwechslung auf den letzten Metern des Schuljahres.
Für die Schüler des Curie-Gymnasiums war das Wasser-Fußnall-Turnier eine schöne Abwechslung auf den letzten Metern des Schuljahres.

Dabei spielen Teams mit jeweils drei Schülern zwei bis drei Minuten gegeneinander Fußball. Das Besondere: ihr Spielfeld ist eine 20 mal zehn Meter große Hüpfburg, die vorher mit Wasser und Schaum besprüht wurde und dementsprechend rutschig ist. Fachleute aus Erfurt, die auch für die Einhaltung der Spielregeln zuständig sind, hatten sie aufgebaut, die Stadt stellte das Wasser zur Verfügung.

„Die Schüler waren absolut begeistert“, freut sich Sportlehrer Michael Lüdtke. „Sie wollten gar nicht mehr aufhören.“ Außerdem sei der Sportlehrer froh, dass sich niemand verletzt hat. Am Ende des Tages zähle nämlich nicht das Ergebnis, sondern der Spaß am Spiel. Deshalb habe man auch nicht den klassischen Turniermodus gewählt, um eine Siegermannschaft zu ermitteln, sondern jeden gegen jeden spielen lassen.

Dass das Gymnasium das „Water-Soccer-Turnier“ am Montag ausrichten konnte, hat es dem Engagement seiner Schüler zu verdanken. Die Veranstalter der „Sparkassen Fairplay Soccer Tour 2015“, einem Fußballturnier mit einem ähnlichen Prinzip wie das auf dem Wilhelmsplatz, schrieben Schulen in Görlitz an, um möglichst viele Teilnehmer für ihr Vorhaben zu gewinnen. Wer mehr als 20 Mannschaften stellen konnte, wurde mit dem attraktiven Preis belohnt, den das Joliot-Curie-Gymnasium am Montag erhielt. Sämtliche Kosten für die Rutschpartie auf der Hüpfburg übernahmen die Organisatoren aus Erfurt.

Von der Sportbegeisterung seiner Schüler profitierte auch die Melanchthon-Oberschule schon mehrfach, wie Sportlehrerin Heidi Duchatsch erzählt. „Wir haben den Preis schon einmal vor fünf Jahren gewonnen“, erinnert sie sich. „Für die Schüler ist das immer ein absoluter Höhepunkt.“ Beim Schulfest am 22. Juni findet deshalb wieder ein „Water-Soccer-Turnier“ statt.