SZ + Bautzen
Merken

Naturschutz-Bund gegen A4-Ausbau zwischen Dresden und Bautzen

Der BUND fordert einen Stopp aller Fernstraßenausbauprojekte. Bei der A4 in Richtung Osten dürfe ein Vorschlag auf keinen Fall in Betracht gezogen werden.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Über den Ausbau der A4 zwischen Dresden und Bautzen - dieses Foto entstand in Höhe der Raststätte Oberlausitz in Richtung Görlitz - wird heftig gestritten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz ist dagegen.
Über den Ausbau der A4 zwischen Dresden und Bautzen - dieses Foto entstand in Höhe der Raststätte Oberlausitz in Richtung Görlitz - wird heftig gestritten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz ist dagegen. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) steht einem Ausbau der A4 zwischen Dresden und Bautzen "aus Klima- und Naturschutzgründen" kritisch gegenüber. Das teilt der Landesverband Sachsen mit. "Wer Straßen ausbaut, wird mehr Verkehr und mehr Emissionen ernten, die Flächenversiegelung steigt“, so Martin Ahlfeld, Vorsitzender des BUND Dresden.

Am Mittwoch hatte das Umweltbundesamt seine Prognose für Deutschlands Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 vorgelegt. "Anstatt sich dem im Klimaschutzgesetz vorgegebenen Pfad anzunähern, sind die Emissionen im Verkehrssektor das zweite Jahr in Folge angestiegen", heißt es vom BUND. Er fordert in diesem Zusammenhang einen sofortigen Stopp und eine Neubewertung aller Fernstraßenausbauprojekte. Das bezieht sich auch auf die A4 von Dresden in Richtung Osten.

„Wenn wir über den Ausbau der A4 von Dresden bis Bautzen reden, dürfen wir nicht mehr im heutigen Verkehrssystem denken, sondern müssen überlegen: Wie funktioniert klimaneutrale Mobilität in 25 Jahren", sagt Ahlsfeld. Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene und auch Verkehrsvermeidung seien dabei entscheidende Maßnahmen. Langfristige Infrastrukturmaßnahmen müssten sich auch in Sachsen am gesetzlichen Rahmen der Klimaneutralität und einem Stopp des Artenverlusts orientieren.

Auf keinen Fall dürfe der Vorschlag in Betracht gezogen werden, Strukturwandelgelder für den A4-Ausbau zu verwenden, die für einen sozial gerechten Ausstieg aus der Braunkohleverstromung gedacht sind.

Anfang des Jahres 2023 war bekannt geworden, dass der seit 2019 geplante sechsspurige Ausbau der A4 zwischen dem Autobahndreieck Dresden-Nord und der polnischen Grenze bei Görlitz nicht realisiert werden soll. Die Bundesregierung sehe dafür nach einer Verkehrsprüfung keinen Bedarf. Seitdem gibt es eine heftige Diskussion darum. (SZ)