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Als Sachsens König abdanken musste

Vierter Teil der Serie: Friedrich August III. war der letzte König der Sachsen. 1918 musste er seinen Thron abgeben, aber behielt Güter und Geld.

Von Peter Ufer
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Friedrich August III.: "Mir ham se grade gekündigd."
Friedrich August III.: "Mir ham se grade gekündigd." © mauritius images / TopFoto

Am 8. November 1918 passiert etwas, das der Regentschaft des Königs ein typisch sächsisches Ende setzte. Ausgerechnet in einem Zirkus, dem Zirkus Sarrasani, riefen am Abend seine Sachsen die "Republik" aus. Am Nachmittag hatten revolutionäre Matrosen bereits die Leipziger Bahnhofswachen entwaffnet. Züge auf dem Weg zur Front wurden gestoppt. Fast zeitgleich kam es auf dem Dresdner Altmarkt zu einer Massenkundgebung aufgebrachter Soldaten. Die Protestierer lärmten auch draußen vor dem Schloss auf dem Theaterplatz rum und schrien: "Wir sind das Volk!" Sie hätten nicht rufen müssen, dass sie das Volk sind, soll der König gesagt haben: "Ich hab’s gesehen – an ihrn Lumben."

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