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Bescherung im Schützengraben

Wie viele sächsische Soldaten erlebte auch der Mann der Leipziger Mundartdichterin Lene Voigt den Heiligen Abend 1914 an der Front.

Von Peter Ufer
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In Dresden gab es bis 1945 Tymians Thalia Theater in der Görlitzer Straße. Dort wurde im Ersten Weltkrieg „Weihnachten im Schützeengraben“ inszeniert und davon sogar eine Postkarte gedruckt.
In Dresden gab es bis 1945 Tymians Thalia Theater in der Görlitzer Straße. Dort wurde im Ersten Weltkrieg „Weihnachten im Schützeengraben“ inszeniert und davon sogar eine Postkarte gedruckt. © Sammlung Holger Naumann

Am 19. September 1914 gingen die damals 23-jährige Leipziger Mundartdichterin Helene Wagner und ihr Freund Otto Voigt zum Standesamt. Keine Eltern, keine Freunde, keine Kollegen waren dabei. Nicht mal ein Foto ließen sie machen. Mittags wurden sie getraut, abends ging der Bräutigam zum Bahnhof. Es war eine Kriegshochzeit. Von fünf Millionen Sachsen wurden im Ersten Weltkrieg 750.000 Männer als Soldaten an die Front geschickt.

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