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Friedenswanderung kommt nach Sachsen

Von Straßburg bis Dresden und in die KZ-Gedenkstätte Theresienstadt führt eine Friedenswanderung der Naturfreunde Deutschlands. Nach vielen Hundert Kilometern erreicht die Aktion nun Sachsen.

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Mitglieder der Naturfreunde Deutschlands wandern über einen Feldweg: In 67 Etappen geht es vom französischen Straßburg bis zur KZ-Gedenkstätte Theresienstadt in Tschechien. Am Freitag machen sie Station in Sachsen.
Mitglieder der Naturfreunde Deutschlands wandern über einen Feldweg: In 67 Etappen geht es vom französischen Straßburg bis zur KZ-Gedenkstätte Theresienstadt in Tschechien. Am Freitag machen sie Station in Sachsen. © Yannick Kiesel/Naturfreunde Deutschlands/dpa

Plauen. Von Ost nach West auf fast 1.000 Kilometern: Eine Friedenswanderung der Naturfreunde Deutschlands führt in 67 Etappen vom französischen Straßburg bis zur KZ-Gedenkstätte Theresienstadt in Tschechien. Damit durchquert die Route erstmals Sachsen und startet im Freistaat diesen Freitag (16. Juni) im vogtländischen Plauen, wie Wanderleiterin Katrin Klaubert-Heß von der Naturfreunde-Ortsgruppe dort sagte. Unter dem Motto "Frieden in Bewegung 2023" wollen die Teilnehmer zu Fuß für Frieden und globale Abrüstung demonstrieren.

Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der längsten Friedensdemonstration Deutschlands zeigt sich Koordinator Yannick Kiesel von den Naturfreunden Deutschlands in Berlin. Gestartet ist "Frieden in Bewegung" am 26. April am Europaparlament in Straßburg. "Wir konnten mit vielen Kommunen und Bürgermeistern ins Gespräch kommen und sind in den Orten gut aufgenommen worden", sagte Kiesel. Ungefähr 2000 Teilnehmer seien bisher die einzelnen Etappen - darunter über Saarbrücken, Nürnberg und Bamberg - mitgelaufen.

Schon vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine habe es eine Friedenswanderung gegeben, betonte Kiesel. Damals hätten die Naturfreunde Zehntausende Menschen erreichen können und mit mehr als 40 Bürgermeistern gesprochen - und für Frieden und Abrüstung geworben. "Aber jetzt merken wir die starke Verunsicherung und die unterschiedlichen Positionen. Wir haben nicht die eine richtige Lösung, sondern möchten die Kommunikation fördern."

Gespräche mit Lokalpolitikern und Feier zum 17. Juni in Plauen

Die Naturfreunde Deutschlands mit 65.000 Mitgliedern in 540 Ortsgruppen seien oftmals aus sozialdemokratischen Verbänden und Sportgruppen hervorgegangen. "Besonders auch in Sachsen. Wir freuen uns auf die Landschaft und Historie", so Kiesel. Los gehe es über die ehemalige Grenze vom bayerischen Hof ins sächsische Plauen.

Gespräche mit Lokalpolitikern, Bürgern und eine Teilnahme an der Feier zum 17. Juni seien dann in Plauen geplant, sagte Klaubert-Heß. "Die folgenden Etappen führen auf Wanderstrecken entlang des Kammweges vom Vogtland ins Erzgebirge." Nach Zinnwald schließe sich eine Etappe bei den Naturfreunden Dresden in der Landeshauptstadt an (1. Juli) - mit einer Feier zu 30 Jahren Naturfreunde Sachsen. Eine Fahrt nach Theresienstadt und eine dortige Wanderung sollen das Ende der Friedenswanderung 2023 bilden (2. Juli).

"Ich bin im Frieden aufgewachsen. Er ist es wert, dass wir einige Kilometer für ihn zu Fuß gehen", sagte Klaubert-Heß. Die Naturfreunde Plauen gründeten sich 1909 im sozialdemokratischen Kontext als Sportverband und bieten neben Wandern weitere Sportarten wie Laufen oder Radfahren für 203 Mitglieder an. (dpa)