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Ganz wichtige Regeln für prominente Bauernopfer

Wer sich mit unseren Traktoren-Helden anlegt, sollte sich vorher intensiv belesen, rät SZ-Redakteur Gunnar Saft diesmal besonders Sachsens Agrarminister in seiner satirischen Kolumne.

Von Gunnar Saft
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Ohne ein großes Handbuch über die wichtigsten Bauernregeln im Land sollte sich niemand an den Schreibtisch eines Agrarministers setzen. Das weiß inzwischen auch Wolfram Günther von den Grünen.
Ohne ein großes Handbuch über die wichtigsten Bauernregeln im Land sollte sich niemand an den Schreibtisch eines Agrarministers setzen. Das weiß inzwischen auch Wolfram Günther von den Grünen. © Ssteffen Füssel

Mist, Sachsens Agrarminister Wolfram Günther von den Grünen fehlt das allerwichtigste Buch in seiner Bibliothek: Die hundert bekanntesten Bauernregeln. Dort steht gleich auf der ersten Seite: „Klopfen die Bauern wütend an die Tür, gibt es einen triftigen Grund dafür.“ Ohne das Buch hat er aber das wochenlange Hämmern an der Ministeriumspforte leider als Beifallssturm fehlinterpretiert und muss deshalb nun um seinen Job bangen.

Wenn alles schief läuft, hat Günther noch zehn Arbeitstage vor sich. Läuft es besser, schafft er es, Sachsens Bauern bis zum Monatsende pünktlich 241 Millionen Euro an EU-Hilfsgeldern zu überweisen. So etwas nennt man ein Ultimatum. Nachzulesen nur eine Seite weiter: „Kriegt der Bauer nix zu essen, kannste den zuständigen Politiker bald vergessen.“

Nehmen wir mal an, er schafft es nicht. Das Buch, das Herrn Günther fehlt, meint dazu: „Macht der eine Ochse schlapp, holst Du dir einen neuen auf dem Markt“. So hat der Bauernverband angekündigt, in dem Fall einen anderen Grünen-Politiker als Ersatz auszuwählen. Es handelt sich also eindeutig um ein nachhaltiges Ultimatum. Das wird selbst Herrn Günther freuen. Es wäre nicht alles umsonst gewesen in seiner Amtszeit.

Kriegt er die Kohle aber rechtzeitig zusammen und das Hämmern an seiner Bürotür hört auf, schreibt er sich bitte auf einen Merkzettel: „Wer die Bauern dauernd stört, nicht mehr in ein Kabinett gehört.“ Und danach sofort ab zum nächsten Buchladen!