SZ + Dippoldiswalde
Merken

Dippoldiswalde: Neuer Betreiber für "Mollys Curry"

Ein Jahr stand der Imbiss an der Nicholai-Ostrowski-Straße leer. Der neue Betreiber kommt aus Tschechien und will auch neue Gäste anlocken.

Von Beate Erler
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Freuen sich auf viele neue Gäste: Nazif Ibrahimi (links) und Sushikoch Tomaś.
Freuen sich auf viele neue Gäste: Nazif Ibrahimi (links) und Sushikoch Tomaś. © Egbert Kamprath

Der ehemalige Imbiss hatte keinen so guten Ruf, weiß Nazif Ibrahimi. Er ist der neue Betreiber von „Mollys Curry“, wie der Imbiss unter den letzten Betreibern hieß. Die eröffneten das Lokal im Wohngebiet an der Rabenauer Straße, auch bekannt als „Russenviertel“, im Jahr 2019. Christine und Markus Göbler, ein Ehepaar aus der Nähe von Berlin, versuchten hier ihr Glück mit original Berliner Currywurst, Burgern und Schnitzeltagen. Aber am Ende kamen viele Gäste vor allem zum Trinken hier her.

Seit dem ersten Mai gibt es nun mit Nazif Ibrahimi einen neuen Betreiber und mit Tomaś und Fisnik zwei neue Mitarbeiter. Alle drei kommen aus Tschechien und alle drei machen alles, was im "Snackpoint" anfällt, wie der Imbiss jetzt heißt. Sie arbeiten in der Küche, kochen und bedienen die Gäste. „Wenn der Biergarten voll ist, haben wir ganz schön zu tun“, sagt Nazif Ibrahimi. Er sucht deshalb dringend Personal sowohl für die Küche als auch für die Bedienung. „Es haben sich schon Leute vorgestellt, aber zum Arbeiten sind sie dann nicht gekommen“, sagt er.

Der Imbiss ist nicht seine erste Wahl. Bereits 2020 hatte er Interesse an der Gaststätte im Kulturzentrum Parksäle bekundet. Doch daraus wurde nichts. Er suchte weiter nach einem geeigneten Objekt und arbeitete in dieser Zeit als Koch in Großröhrsdorf in der Gaststätte seines Onkels. Den Imbiss an der Ecke entdeckt er dann auf einer Immobilienseite im Internet und pachtet die Räume.

Von Mazedonien, über Tschechien nach Dippoldiswalde

Gebürtig kommt er aus Mazedonien, aber dass er dort gelebt hat, ist schon sehr lange her. Genauer will er darüber nichts erzählen. Danach lebte er lange Zeit in Tschechien und arbeitete in Decin als Gemüsehändler. Einen Imbiss hat er dort auch schon. In der Nähe vom Bahnhof verkauft er vor allem Pizza und Pasta.

Die zählen auch zu seinem Angebot im neuen Imbiss in Dippoldiswalde. „Ich mag die italienische Küche und kann sie besonders gut kochen." Ab und zu gibt es aber auch mal tschechische Gerichte. Vor Kurzem haben sie im Biergarten die Gulaschkanone gezündet. Eine Besonderheit in der Karte und neu im Angebot ist das Sushi. Dafür ist vor allem Tomaś zuständig, der Sushikoch in Döbeln gelernt hat.

Obwohl sie keine Werbung und auch keine Eröffnungsfeier gemacht haben, kommen jeden Tag viele Gäste, sagt Nazif Ibrahimi. Er will vor allem Familien mit Kindern als regelmäße Gäste gewinnen. „Alle kommen zu uns“, sagt er, „Rentner, Familien, Arbeiter und sogar die Leute aus dem Altersheim um die Ecke.“

Pendeln zwischen Decin und Dippoldiswalde

Seine Ausbildung in der Gastronomie hat er in Tschechien gemacht, wo er immer noch in Decin lebt. Damit er nicht jeden Tag zweimal die Strecke von knapp 80 Kilometern fahren muss, hat er noch eine Wohnung in Dippoldiswalde. Auch seine Familie ist inzwischen in Deutschland. „Meine Frau arbeitet in einem Hotel in Königstein und mein Sohn geht auf ein Gymnasium in Pirna“, erzählt er.

Viel neu machen, mussten sie vor der Eröffnung nicht. Nur die Terrasse des Biergartens hat einen neuen Holzdielenboden bekommen. Im Innenbereich gibt es sieben Tische. „Wir haben die Wände neu gestrichen und die Stühle ausgetauscht“, sagt er. In der Küche steht ein großer neuer Gasherd mit acht Flammen, die jeden Tag angehen sollen. Von Montag bis Sonntag ist täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Damit auch die Kinder vom Glückauf-Gymnasium öfter mal bei ihm vorbeischauen, soll es bald noch Minipizzen und Eis im Angebot geben.