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Das sind die besten Sachsenweine

Der Vinum-Weinguide ändert die Rangliste und wünscht sich mehr Chancen für junge Winzer.

Von Olaf Kittel
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Winzer testen bei der gemeinsamen Jungweinprobe der Weinanbaugebiete Sachsen und Saale-Unstrut den Jahrgang 2022.
Winzer testen bei der gemeinsamen Jungweinprobe der Weinanbaugebiete Sachsen und Saale-Unstrut den Jahrgang 2022. © Matthias Rietschel/dpa

Der aktuellen Weine vom Jahrgang 2022 überzeugen mit Dichte und Komplexität, sie haben Reifepotenzial und machen jetzt schon Spaß – so die Einschätzung des renommierten Vinum-Weinguide 2024, der in diesen Tagen erscheint und die besten 1.000 Weingüter Deutschlands bewertet.

Das beste Weingut in Sachsen ist seit Jahren Martin Schwarz aus Meißen. Vinum gibt ihm dreieinhalb von fünf möglichen Sternen. Aufgeschlossen zu ihm hat dieses Jahr Klaus Zimmerling aus Dresden. Beide Winzer produzierten auch die am besten bewerteten trockenen Weißweine – ein Chardonnay und zwei Rieslinge von Schwarz, ein Grauburgunder und ein Muskateller von Zimmerling. Hinter den beiden Winzern folgen der seit Jahren als Geheimtipp gehandelte Stefan Bönsch aus Langebrück sowie das Staatsweingut Wackerbarth mit drei Sternen, Karl Friedrich Aust aus Radebeul und das Weingut Proschwitz aus Meißen mit zweieinhalb Sternen. Der in Frankreich geborene Dupont de Ligonnes aus Dresden gehört zu den Aufsteigern des Jahres.

Weinkritiker Matthias Dathan, der die sächsischen Weine für Vinum bewertete und aus Dresden stammt, sieht die Spitzenbetriebe in Sachsen gefestigt, wünscht sich aber „mehr Elan und Gemeinschaftssinn in der Region, um jüngeren Winzern mehr Chancen zu geben“.

"Saftig, frisch, lustvoll und perfekt"

Für das Saale-Unstrut-Gebiet lobt Vinum einmal mehr die in der Vereinigung „Breitengrad 51“ versammelten Spitzenwinzer, die seit Jahren die Qualitätsmaßstäbe setzen. In Sachsen-Anhalt ist mit dreieinhalb Sternen das Weingut Pawis aus Freyburg ganz vorn, gleichgezogen hat nun der Weinbaubetrieb „Böhme & Töchter“. Zwei junge Ehepaare im winzigen Gleina, im vergangenen Jahr von Vinum als die deutschen Aufsteiger des Jahres gefeiert, sorgen mit ihrer aktuellen Weinkollektion wieder für Lobeshymnen.

Der Dresdner Sommelier Silvio Nitzsche, der Tester für Sachsen-Anhalt war: „Selbst der einfachste Wein scheint nahezu perfekt. Saftig, frisch, lustvoll und perfekt.“ Sie haben in der Bewertung inzwischen die Altmeister Hey, Böhme und Gussek überholt.

Zu den über 100 deutschen Spitzenweingütern, die Vinum mit vier und fünf Sternen bewertet, gehört allerdings noch immer kein einziges ostdeutsches. Die meisten Top-Winzer kommen von Rhein und Mosel, aus Franken und der Pfalz.