Schimpfwort-Tourette: Neues Phänomen bei Kindern beschäftigt Dresdner Mediziner
Plötzlich übernahm er die Macht, dieser Impuls zu schimpfen, und er war nicht mehr beherrschbar. Schon wieder hat Annika ihr Gegenüber aufs Übelste beleidigt, einfach so, ohne erkennbaren Grund. Die Worte, die fielen, waren obszön und ekelig. Die 14-Jährige, die eigentlich anders heißt, schämt sich, weil das gerade nicht angebracht war. Niemand hier hat es verdient, so beleidigt zu werden. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Dresden ist sie doch von Menschen umgeben, die ihr helfen wollen. Dann wirft sie auch noch das halbvolle Glas um, das vor ihr auf dem Tisch steht. Das kann sie schnell mit dem Aufwischen wieder gutmachen. Bei seelischen Verletzungen ist das schwerer. Dass ihr Verhalten unangemessen ist, weiß sie. Wie sie das abstellen soll, aber noch nicht.