Angriffe auf Parteivertreter: Niemanden trifft es so häufig wie die Grünen
Dresden. Drei Tage nach dem brutalen Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke beim Anbringen von Wahlplakaten in Dresden sind der Polizei alle vier mutmaßlichen Täter bekannt. Einer von ihnen hatte sich in der Nacht zu Sonntag selbst gestellt. Die weiteren Ermittlungen der "Task Force Gewaltdelikte" des Landeskriminalamts Sachsen (LKA) sollen nun die Hintergründe klären. Zumindest einen der mutmaßlichen Täter im Alter von 17 und 18 Jahren rechnet das LKA dem rechten Spektrum zu.
Was bei der öffentlichen Debatte des Vorfalls bislang eine Randnotiz ist: Am späten Freitagabend gab es ein weiteres Gewaltopfer in Dresden. Neben Ecke wurde ganz in der Nähe ein Wahlhelfer der Grünen beim Plakatieren ähnlich brutal angegriffen und verletzt. Wahrscheinlich von denselben Tätern. Dabei ist der verletzte 28-Jährige statistisch gesehen sogar das wahrscheinlichere Opfer gewesen, denn: Keine andere Partei trifft der Hass derzeit mehr als die Grünen.
- Wie häufig werden Politiker, Parteimitglieder und Helfer angegriffen?
- Nehmen rechtsextrem motivierte Angriffe in Sachsen zu?
- Wie erleben die sächsischen Grünen den Hass?
- Worin sieht die Grünen-Chefin Ursachen der Aggression?
- Was genau ist den Wahlkampfhelfern der Grünen am Freitagabend in Dresden passiert?
- Wie schützen die Grünen nun ihre Mitglieder und Helfer?
- Warum wird überhaupt nachts plakatiert?
Wie häufig werden Politiker, Parteimitglieder und Helfer angegriffen?
Deutschlandweit wurden im vergangenen Jahr Repräsentanten keiner anderen Partei so häufig angegriffen wie der Grünen: 1.219 Fälle nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion. Hinzu kamen 521 politisch motivierte Angriffe auf Parteiplakate sowie 224 auf Parteigebäude und andere Einrichtungen der Grünen.
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