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Rechtsdrehende Querköpfe

Auf Wanderschaft zum Kubitsch-Eck: Julius Fischer schreibt eine großartige Satire auf die ostsächsische Provinz. Und der Ministerpräsident kommt auch drin vor.

Von Karin Großmann
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Diesem Mann ist viel zuzutrauen: Julius Fischers Satire „Die schönsten Wanderwege der Wanderhure. Kein historischer Roman“ löste einen Gerichtsstreit aus.
Diesem Mann ist viel zuzutrauen: Julius Fischers Satire „Die schönsten Wanderwege der Wanderhure. Kein historischer Roman“ löste einen Gerichtsstreit aus. © PR

Dresden. Er sei der Michael, sagt der Michael, den die Mutter von einer Radtour mitbringt. So wird Sachsens Ministerpräsident zur Romanfigur. Darauf kann er stolz sein. Und Sucknitz auch. Denn während weder Kaiser noch Napoleon, Scheidemann, Hitler oder Honecker wie angekündigt in das Deutsche Haus kamen, taucht Michael Kretschmer unerwartet auf. Der Gasthof wird gerade wieder eröffnet. Er heißt jetzt BarBier. Denn Bierbar kann jeder. Außerdem besaß die Köchin früher einen Friseursalon. Doch bis das Eröffnungsfest mit Rippchen und Sachsenblut steigen kann, müssen viele Steine aus dem Weg geräumt werden – und das von einem, der als Steine-aus-dem-Weg-Räumer nicht gerade berühmt ist. Freunde nennen ihn Fischi. Auch den richtigen Namen hat der Icherzähler gemeinsam mit Julius Fischer, Musiker, Moderator, Kleinkünstler und Mitglied diverser Lesebühnen, Stammgast in der Dresdner Scheune und Verfasser von satirischen Romanen, die zum Beispiel „Ich hasse Menschen“ heißen. Dieses ist der zweite Streich. Er liest sich mitunter wie eine Parodie auf Romane von Juli Zeh.

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