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Sachsen unterstützt den Mittelstand - 142 Millionen Euro für Darlehen

Rezession, Inflation, Energiekrise: Kleine und mittlere Unternehmen stehen im Freistaat unter großem Druck. Ein neues Förderprogramm soll für Entlastung sorgen.

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Der Freistaat Sachsen will kleinere und mittlere Unternehmen mit besonderen Darlehen unter die Arme greifen.
Der Freistaat Sachsen will kleinere und mittlere Unternehmen mit besonderen Darlehen unter die Arme greifen. © picture alliance / Felix Kästle/dpa (Archiv/Symbolfoto)

Dresden. Der Freistaat Sachsen will kleine und mittlere Unternehmen mit insgesamt 142 Millionen Euro an Kreditmitteln unterstützen. Das Programm biete eine ergänzende Darlehensförderung zu den bereits etablierten Zuschussprogrammen für den sächsischen Mittelstand, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Dresden mit. Das Programm "Darlehen für den Mittelstand" ermögliche eine schnelle und unkomplizierte Unterstützung bei Gründungs-, Wachstums-, Markteinführungs- sowie Digitalisierungsvorhaben.

"Der Mittelstand ist das Herz unserer Wirtschaft. Mit dem neuen Darlehensprogramm wollen wir unseren Unternehmen ermöglichen, ihre Vorhaben erfolgreich umzusetzen und damit Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen", sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Gerade in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen sollen die Zukunftschancen und der Transformationsprozess der mittelständischen Wirtschaft unterstützt werden.

Die Förderung umfasse je nach Vorhaben verschiedene Darlehensarten. Demnach können Unternehmen Zuschussprogramme des Bundes und der Länder mit den Förderdarlehen "zu einer optimalen Finanzierung kombinieren". Zudem sei die Förderrichtlinie so ausgestaltet, dass flexibel auf Veränderungen des Marktumfeldes reagiert werden könne.

Durch besonders günstige Konditionen für Vorhaben in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Nordsachsen, Leipzig sowie den kreisfreien Städten Leipzig und Chemnitz soll das Programm außerdem zur Verbesserung der Standortbedingungen und Bewältigung des Strukturwandels in den Bergbaufolgelandschaften beitragen. Die Darlehen können über die Sächsische Aufbaubank (SAB) beantragt werden.

Mittelstand hofft auf die Kredite

Auch einer Studie zufolge, leidet der Mittelstand aktuell unter den Folgen von Inflation und Rezession. Die Unternehmen meldeten eine weiter verschlechterte Geschäftslage und büßten an Stabilität ein, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Donnerstag in Dresden mitteilte. Der Geschäftsklimaindex (CGK) für den sächsischen Mittelstand liege mit aktuell minus 2,0 Punkten (Vorjahr: minus 0,6 Punkte) das zweite Jahr in Folge im negativen Bereich. Zudem werde die Wirtschaftslage der kleinen und mittleren Unternehmer im Freistaat schlechter eingeschätzt als im Bundesdurchschnitt (Index: minus 1,2 Punkte).

Preissteigerungen und erhebliche Unsicherheiten schwächten die Nachfrage und führten vielfach zu Umsatz- und Auftragsrückgängen. Zudem sei auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen weiter zurückgegangen. Grund hierfür seien unsichere Konjunkturaussichten und die stark gestiegenen Zinsen. Auch die Beschäftigung im Mittelstand habe sich in den letzten Monaten negativ entwickelt.

"25 Prozent aller Mittelständler berichten uns, dass sie ihren Personalbestand verkleinert haben", sagte der Prokurist der Dresdner Creditreform-Niederlassung, Thomas Schulz. Ein spürbarer Wirtschaftsaufschwung sei zunächst nicht in Sicht - bestenfalls ein Abflauen der Rezession. (dpa)