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Sachsen will mehr Elternzeit durch Väter

Nach einer Initiative aus Dresden wurde ein Beschluss für mehr Väter in Elternzeit gefasst. Sachsen ist bereits ein Vorreiter im Bund.

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© Christin Klose/dpa

Dresden/Schwerin. Väter sollen stärker an der Elternzeit beteiligt werden. Auf Initiative Sachsens fassten Gleichstellungs- und Frauenministerinnen der Bundesländer am Donnerstag in Schwerin einstimmig einen entsprechenden Beschluss, wie das zuständige Ministerium in Dresden anschließend mitteilte. Sachsens Ressortchefin Katja Meier (Grüne) sagte: "Väter erfahren durch eine längere Elternzeit von Anfang an eine intensivere Bindung zu ihrem Kind und leben durch ihr erhöhtes Engagement zu Hause zeitgemäße Geschlechterrollen vor."

Der Bund soll nun prüfen, ob weitere Ansätze für eine intensivere Inanspruchnahme der Elternzeit durch Väter gesetzt werden können. Außerdem sollen Bund, Länder und Kommunen die Bedingungen für Elternzeiten von Vätern im öffentlichen Dienst verbessern. In Deutschland zahlt der Staat ein Basiselterngeld von bis zu 1800 Euro zwölf Monate lang. Beantragen beide Eltern die Leistung, kommen noch zwei Monate hinzu.

Nach Angaben des Ministeriums nahmen vergangenes Jahr Väter nur etwas mehr als das Minimum (2,9 Monate) in Anspruch, Mütter nahezu das Maximum (11,6 Monate). Als Gründe geben Männer finanzielle Nachteile und mögliche negative berufliche Konsequenzen an. Meier betonte, es sei ermutigend, dass mehr Väter in Elternzeit gingen. "Erfreulich ist insbesondere, dass Väter aus Sachsen 2020 am häufigsten Elterngeld bezogen haben. Allerdings wählen Väter kaum mehr als das Minimum von zwei Monaten. Das wollen wir ändern." (dpa)