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Unterwegs in einem der letzten Hochmoore Sachsens

Die ausgedehnten Moore des Erzgebirges trocknen aus und geben CO2 frei. In der Mothäuser Heide lässt sich nachvollziehen, wie aufwendig ihre Wiederbelebung ist.

Von Susanne Plecher
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Torfmoos hat noch nicht mal Wurzeln, kann aber das Klima retten. Anke Haupt zeigt in der Stengelhaide bei Reitzenhain, wie die Pflanze aufgebaut ist.
Torfmoos hat noch nicht mal Wurzeln, kann aber das Klima retten. Anke Haupt zeigt in der Stengelhaide bei Reitzenhain, wie die Pflanze aufgebaut ist. ©  Ronald Bonss

Eine Szenerie wie im russischen Märchen: Grauweiße Birkenstämme ragen aus saftig grünen Wiesen. Sonnenstrahlen tasten sich über Teppiche aus Blaubeerbüschen. Fliegenpilze, Mückengesumm. Fehlt nur, dass Mascha, Dascha und der Bär hinter den Stämmen hervorlugen. Stattdessen steht Anke Haupt da, 56 Jahre, wacher Blick. Mitten in der Stengelhaide, einem Teil des Moorkomplexes Mothäuser Heide zwischen Reitzenhain und Marienberg. Sie deutet auf eine Insel im braunen Wasser, ein ovales Fleckchen von besonders einladendem Grün. „Darauf sollten Sie tunlichst nicht treten. Wer dort durchbricht, ist verloren“, sagt sie. Seit 1995 ist sie im Naturpark „Erzgebirge/ Vogtland“ die Fachfrau für Moore. Sie weiß, wohin man hier die Füße setzen sollte. Und wohin lieber nicht.

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