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Hohnstein bekommt jetzt 2021 versprochenes Geld

Für die Burg Hohnstein gibt es ein neues Ausstellungskonzept. Die 700 Jahre der wechselhaften Geschichte zu erzählen, das wird nicht leicht.

Von Anja Weber
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Alles neu auf der Burg Hohnstein: Im neuen Ausstellungskonzept soll die Kasperfamilie die Besucher im Eingangsbereich begrüßen.
Alles neu auf der Burg Hohnstein: Im neuen Ausstellungskonzept soll die Kasperfamilie die Besucher im Eingangsbereich begrüßen. © KOCMOC Exhibitions GmbH Leipzig

Bereits im Jahr 2021 wurde Hohnstein finanzielle Unterstützung für das neue Ausstellungskonzept versprochen. Das Geld stammt aus dem früheren SED-Vermögen. Dass die Burg in Hohnstein bei der Verteilungsrunde dieser Gelder durch den Freistaat etwas abbekommt, dafür hatten sich einst die Grünen im Landtag eingesetzt. Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) hat am Dienstag nun den offiziellen Bescheid in Höhe von 609.000 Euro an Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD) übergeben.

Das Vermögen der früheren Parteien- und Massenorganisationen (POM-Mittel) ist laut Bundesrichtlinie unter anderem auch für die Sanierung von Gedenkorten gedacht. Und Burg Hohnstein ist ein solcher. Der geplante neue Ausstellungspfad wird die wechselvolle Geschichte und Nutzung darstellen und hierbei auch an das von den Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 auf der Burg errichtete frühe Konzentrationslager und die dort etwa 5.600 Inhaftierten erinnern. Doch nicht nur das. Erinnert wird auch an die ab 1985 entstandenen Pläne der Bezirksverwaltung Dresden des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, die vorsahen, auf der Burg ein Internierungslager für politisch Andersdenkende einzurichten.

Häppchenweise und familienfreundlich

Das Ausstellungskonzept wird von der Firma Kocmoc Exhibitions GmbH Leipzig erarbeitet. Es stellte die Experten gleich vor mehrere Herausforderungen. Aufgabe war, die Burg als klassisches Ziel für Familien und Touristen langfristig so aufzustellen, dass jeder gerne auf die Burg Hohnstein kommt und möglichst dorthin auch wieder zurückkehrt. Auch wenn Max Jacob mit seiner Handpuppenbühne hier nur ein kurzes Gastspiel absolvierte, wird die Kasperfigur immer wieder auf der Burg auftauchen.

Im Eingangsbereich wird der Gast zum Beispiel von der Kasperfamilie an einer Fotowand begrüßt. Von weitem lädt bereits der Kasper selbst zu einem Besuch auf die Burg. Die Erklärungstafeln an den verschiedenen Orten der Burg sollen ein modernes Design erhalten und die Besucher nicht überfordern. Deshalb hat man sich entschieden, die Burggeschichte an verschiedenen Orten praktisch häppchenweise und familienfreundlich zu erzählen. So soll der Besucher zum Beispiel in dem Abschnitt zur Geschichte als Jagdschloss simulierte Waldgeräusche wahrnehmen. Ein Ritter wird an die Zeit der böhmischen Grenzfeste erinnern und per Knopfdruck die Geschichte selbst erzählen. Im ehemaligen Frauenbunker geht es dann um die Rolle der Burg während der Nazizeit. Auch die Stelle im Burggarten, wo Häftlinge in den Tod gesprungen sind, soll mit einer Stele gewürdigt werden.