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Hohnstein kann zwei Bäder sanieren

Die Stadt hat Fördermittel erhalten. Damit kann ein langgehegter Plan umgesetzt werden.

Von Anja Weber
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Landrat Michael Geisler (2.v.r.) übergab den Fördermittelbescheid an Bürgermeister Daniel Brade sowie die beiden Bademeister Lutz Jordan (l.) und Uwe Nescheida (2.v.l.).
Landrat Michael Geisler (2.v.r.) übergab den Fördermittelbescheid an Bürgermeister Daniel Brade sowie die beiden Bademeister Lutz Jordan (l.) und Uwe Nescheida (2.v.l.). © Steffen Unger

Die Zukunft des Stadtbades in Hohnstein und des Erlebnisbades im Ortsteil Rathewalde ist gesichert. Beide wurden 1994 beziehungsweise 1995 gebaut und seit der Gemeindereform ist Hohnstein allein für beide Anlagen zuständig. Beide Einrichtungen gelten als gut besucht. Doch wenn die Gäste wiederkommen sollen, muss sich an beiden Bädern einiges verbessern.


Der Sanierungsstau in den beiden Freibädern ist nicht zu übersehen. Aus diesem Grund wurden bereits im Jahr 2018 bei einer Begehung dringende Investitionen aufgelistet. Einiges konnte repariert werden. Um jedoch auch weiter für Besucher attraktiv zu sein, kommt man nicht um eine Sanierung herum.

Die Stadt ließ für beide Einrichtungen im Jahr 2020 ein entsprechendes Sanierungskonzept aufstellen, für den Fall, dass es irgendwann mal Fördermittel für die Sanierung von Bädern gibt. In dem Papier sind alle Dinge aufgelistet, die verbessert oder auch verschönert werden müssen. Die Kosten dafür sind happig.

Deshalb hatte Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD) Fördermittel für die Sanierung der beiden Freibäder aus dem Programm "Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum" beantragt. Mit Erfolg, wie sich jetzt zeigte. Landrat Michael Geisler (CDU) konnte die beiden Fördermittelbescheide an den Bürgermeister und die beiden Schwimmmeister Uwe Nescheida (Rathewalde) und Lutz Jordan (Hohnstein) übergeben.

"Freibäder haben gerade im ländlichen Umfeld neben dem Badevergnügen im Sommer auch gesellschaftlich einen großen Stellenwert. Sie sind Treffpunkt nicht nur für Kinder und Jugendliche, auch die ältere Generation versammelt sich regelmäßig am Schwimmbecken und pflegt das Miteinander", sagte Landrat Geisler bei der Übergabe. Deshalb sei der Erhalt der Bäder ein ganz wichtiger Faktor im Dorfgemeinschaftsleben und stärke letztlich den Zusammenhalt im Ort.

Mit der Umsetzung der Maßnahmen in beiden Bädern will die Stadt nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen verbessern, sondern angesichts steigender Kosten auch etwas für die Energieeffizienz tun.

Von neuer Fassade bis zum Hochwasserschutz

Für das Hohnsteiner Bad hat die Stadt einen Sanierungsbedarf in Höhe von 212.000 Euro errechnet. Dafür gibt es nun rund 160.000 Euro an Fördermitteln. Geplant ist unter anderem die Erneuerung der Fassade und der Fenster am Funktionsgebäude. Darüber hinaus sollen Spielelemente erneuert werden. So hat zum Beispiel das Schachbrett schon bessere Tage erlebt. Auch an einen Ballfangzaun am Volleyballfeld ist gedacht. Und eine neue Tischtennisplatte wäre auch nicht schlecht. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie Eltern mit Kinderwagen soll ein barrierefreier Zugang errichtet werden, welcher den Besuch für die Badegäste dann erleichtert.

Aufwendiger wird die Sanierung im Erlebnisbad in Rathewalde. Hier hatte die Stadt 512.000 Euro veranschlagt. Zuschüsse gibt es da in Höhe von 382.000 Euro. Die jeweiligen Restsummen finanziert die Stadt aus dem eigenen Haushalt. Das Geld dafür ist bereits im Haushalt eingeplant.

Großes Problem in Rathewalde ist der Hochwasserschutz. Bei Starkregen hieß es im Bad schon mehrmals "Land unter". Von den Feldern abfließendes Wasser trieb die Schlammmassen ins Bad. Der Badebetrieb musste dann vorzeitig in der Saison beendet werden, weil es nicht zu schaffen gewesen wäre, in kurzer Zeit das Bad dann wieder komplett auf Vordermann zu bringen.

Einige kleinere Maßnahmen wurden in der Vergangenheit schon umgesetzt. Deshalb soll von dem Geld jetzt auch ein Überflutungsschutz errichtet werden. Das Planungsbüro hatte eine Kombination aus objekt- und freiflächenbezogenen Maßnahmen vorgeschlagen. Das anfällige Technikgebäude soll mit mobilen Schutzwänden ausgerüstet werden. Im hinteren Bereich muss die Böschung erhöht und das Wasser umgeleitet werden kann. Die alte Verrohrung wird entfernt, ebenso ein Stück Fußweg im hinteren Bereich.

Neben der Sanierung und Modernisierung der technischen Anlagen - vorgesehen ist zum Beispiel, die Pumptechnik komplett zu erneuern - soll auch baulich einiges umgesetzt werden. Und im Bereich der Schwimmbecken und der Großrutsche gibt es auch zu tun. Die Gebrauchsspuren sind dort nicht zu übersehen.