SZ + Sebnitz
Merken

Im Sommer ist Baustart auf Burg Hohnstein

Der Umbau des Burghofs gehört zu den ersten Vorhaben bei der groß angelegten Sanierung. Im Hintergrund geht es weiter um die Finanzierung - und das Eigentum.

Von Anja Weber
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Das sind keine Hängebrücken an der Burg Hohnstein. Die Holzkonstruktionen dienen seit Jahren dazu, die Burgmauern abzustützen.
Das sind keine Hängebrücken an der Burg Hohnstein. Die Holzkonstruktionen dienen seit Jahren dazu, die Burgmauern abzustützen. © Mike Jäger

Hohnsteins Burggarten fristet ein eher trostloses Dasein. Aber es wird der Ort sein, an dem das erste sichtbares Ziechen für die Sanierung der Burg Hohnstein gesetzt werden soll. Und hinter den Kulissen wird bereits an den nächsten Schritten gearbeitet. Bis die Burg Hohnstein jedoch komplett saniert ist, werden noch einige Jahre im Hohnsteiner Land vergehen. Wenn alles nach Plan läuft, also auch die Finanzierung komplett steht, könnten ab dem Jahr 2026 dann die nächsten umfangreichen Bauarbeiten folgen. So zumindest sieht es das Finanzierungskonzept vor. Die SZ gibt einen Überblick, wie es aktuell weitergeht.

Im Dezember letzten Jahres haben die Planer der Stadtentwicklung (Steg) Dresden die Baugenehmigung für das Gesamtvorhaben beantragt. Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni sei mit der Erteilung der Baugenehmigung zu rechnen, heißt es. Es sei beabsichtigt, im Juli dieses Jahres mit den durch die Städtebauförderung finanzierten Arbeiten des ersten Bauabschnittes im Burggarten und an der maroden Burgmauer zu Beginn, wurde in der jüngsten Kreistagssitzung informiert.

Vorbereitet wird unterdessen auch die Umsetzung des zweiten und dritten Bauabschnittes. Diese sehen die Umgestaltung des oberen Burghofes vor sowie die Bauvorhaben am Alten Schloss vor. Liegt die Baugenehmigung vor, soll dann ab Ende Juni die heiße Planungsphase für diese beiden Vorhaben beginnen. Die Zeitschiene müsste eingehalten werden, um dann einen Baubeginn ab dem Jahr 2026 sicherstellen zu können, verlautete aus dem Landratsamt. Allerdings sei die weitere Planung von einer gesicherten Finanzierung abhängig.

Noch ist der Landkreis Eigentümer der Immobilie. Die Stadt Hohnstein will es werden. Dafür gab es bereits Vorgespräche gemeinsam mit der Stadt und dem Landkreis. Ein erster Entwurf eines notariellen Kaufvertrages wurde bereits erstellt. Dieser befinde sich jetzt in der Abstimmung. Steht der Vertragsentwurf, werde er dem Kreistag sowie dem Stadtrat zum gegebenen Zeitpunkt vorab vorgelegt, heißt es aus der Kreisverwaltung.

Der Hohnsteiner Burggarten soll als erste große Baumaßnahme umgestaltet werden.
Der Hohnsteiner Burggarten soll als erste große Baumaßnahme umgestaltet werden. © Mike Jäger

Ein gutes Stück in der Gesamtfinanzierung ist man im vergangenen Jahr vorangekommen, indem der Bund 13,6 Millionen Euro für die Sanierung im oberen Burghof bereit gestellt hat. Reichen wird das Geld nicht. Insgesamt geht man weiter von Baukosten in Höhe von etwa 45 Millionen Euro aus, die in die Burg Hohnstein gesteckt werden müssten.

Auch der Freistaat hält an seinen Zusagen über die Kofinanzierung fest. Mit dem Doppelhaushalt 2023/2024 hatten die Kreisräte bereits Eigenmittel in Höhe von 2,18 Millionen Euro für das Sanierungsvorhaben beschlossen. Mit den im Jahr 2019 bestätigten 1,6 Millionen Euro stehen damit insgesamt 3,78 Millionen Euro aus dem Kreishaushalt zur Verfügung.

Auch in Hohnstein wurde nach Gold geschürft

Schon jetzt wird der Burggarten für viele Veranstaltungen genutzt. Nach dem Umbau soll er als solcher ebenfalls zur Verfügung stehen, allerdings noch etwas komfortabler.

Vorgesehen ist, den Veranstaltungsbereich zum Teil zu überdachen, um wetterunabhängiger zu sein. Vorn soll ein Spielbereich entstehen, der sich dem Thema Gold widmet. Denn das wurde auch rund um Hohnstein geschürft. Attraktion könnte eine Rutsche vom oberen Hof in den Burggarten werden. Diese dient gleichzeitig als Rettungsweg für das letzte Gebäude im zweiten Burghof. Der hintere Gartenbereich soll in seiner ruhigen Form erhalten bleiben.

Über das hintere Tor wird der Burggarten barrierefrei erreichbar sein. Bis jetzt kann man diesen nur über eine Treppe erreichen. Die Erklärungstafeln an den verschiedenen Orten der Burg sollen ein modernes Design erhalten und die Besucher nicht überfordern. Deshalb ist geplant, die Burggeschichte an verschiedenen Stationen häppchenweise und familienfreundlich zu erzählen.