Nach umfangreichen Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaften Dresden und Görlitz sowie der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel wurde ein 35-jähriger Schleuser zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt. Das Amtsgericht in Görlitz fällte am 26. Oktober das Urteil gegen den ukrainischen Staatsangehörigen.

Der Mann hatte insgesamt 53 Personen illegal ins Bundesgebiet eingeschleust - teils unter lebensgefährlichen Bedingungen. Die Insassen wurden dabei ohne Sicherungs- und Rückhaltesysteme auf der Ladefläche eines VW Crafter transportiert, wie es in der Mitteilung der Bundespolizei heißt. Gurte oder Sitzbänke waren nicht vorhanden, nur ein paar schmutzige Matratzen.

Einsatzkräfte der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel und Polizeibeamte des Polizeireviers Pirna stellten nach Hinweisen aus der Bevölkerung am 16. Mai dieses Jahres und eine Woche später bei Lohmen in der Sächsischen Schweiz insgesamt 34 Flüchtlinge fest. Diese gaben an, aus der Türkei, Syrien und Afghanistan zu stammen. Der Schleuser, der die Menschen nach Lohmen gebracht hatte, konnte zunächst unerkannt flüchten.

Durch intensive Ermittlungen, insbesondere durch europäische Polizeizusammenarbeit, konnte der Fahrer identifiziert werden. Der Mann konnte am 3. Juni bei einer weiteren Schleusung in Zittau durch die Bundespolizei festgestellt und vorläufig festgenommen werden. In seinem Transporter befanden sich 19 Geschleuste.

Der 35-jährige Ukrainer saß seitdem in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht Görlitz verurteilte den Mann bezüglich drei Tathandlungen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahre und sechs Monaten ohne Bewährung. Weiterhin ordnete das Gericht die Einziehung von 800 Euro und des VW Crafter Kastenwagens an. (SZ)