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Migration: Sachsens Innenminister pocht auf Drittstaatenlösung

Armin Schuster drängt weiter auf Maßnahmen zur Begrenzung der Migration nach Deutschland. Dabei denkt der sächsische Innenminister auch an einen bestimmten Paragraphen des Asylgesetzes.

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Armin Schuster drängt weiter auf Maßnahmen zur Begrenzung der Migration nach Deutschland.
Armin Schuster drängt weiter auf Maßnahmen zur Begrenzung der Migration nach Deutschland. © Archivbild: dpa/Hendrik Schmidt

Dresden. Sachsens Innenminister Armin Schuster zieht in Betracht, Migranten, die bereits in einem anderen EU-Land Asyl beantragt haben, an der Grenze zurückzuweisen. "Wenn wir auf Zugänge wie letztes Jahr oder mehr hinlaufen, dann würde ich die Bundesregierung auffordern, von Paragraph 18, Absatz 2 Asylgesetz Gebrauch zu machen. Das heißt Zurückweisungen aufgrund der Drittstaatenregelung", sagte der CDU-Politiker im Podcast "Table.Today".

Die entsprechende Passage im Asylgesetz besagt, dass einem Ausländer die Einreise zu verweigern ist, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein anderer EU-Staat für die Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist.

"Die Drittstaatenlösung zum x-ten Mal in eine Prüfschleife zu schicken, hilft mir nichts. Migrationsabkommen, die nicht geschlossen werden, helfen mir nicht bei der Rückführung", sagte der CDU-Politiker. Der Innenminister hat sich in dem Podcast auch wiederholt für eine Fortsetzung der Grenzkontrollen ausgesprochen.

Sachsens Kommunen "am Limit"

Bereits am Montagabend hatte sich Schuster in der ARD-Sendung "Hart aber fair" für eine weitere Begrenzung der Migration ausgesprochen. Man sei bei der Unterbringung von Flüchtlingen "jenseits aller Limits“, sagte er dort. Es brauche eine drastische Eindämmung der Zuwanderungen von Geflüchteten, damit die sächsischen Kommunen nicht weiter überlastet würden, so Schuster.

Der Minister sagte in der TV-Sendung weiter, dass man die Geflüchteten aus den Jahren 2015 und 2016 nicht optimal integriert habe. Was man jetzt tut, habe „mit Integration nicht mehr viel zu tun.“ Stattdessen versucht man nur noch, die Menschen unterzubringen. Auch deshalb spreche er sich für eine Obergrenze aus.

Drittstaatenlösung im CDU-Programm

Die CDU hat in ihrem neuen Grundsatzprogramm zur Migrationspolitik eine Drittstaatenlösung festgeschrieben. Jeder, der in Europa Asyl beantragt, soll demnach in einen sogenannten sicheren Drittstaat übergeführt werden und dort ein Verfahren durchlaufen.

Vorgesehen ist, dass die beteiligten Länder nach der erfolgreichen Einführung des Drittstaatenkonzepts jährlich ein Kontingent schutzbedürftiger Menschen aus dem Ausland aufnehmen. (SZ/mja mit dpa)