Dresden. Es sind erschreckende Zahlen, die Innenminister Armin Schuster (CDU) jetzt bekanntgeben musste. So haben die Angriffe auf sächsische Polizeibeamte im vergangenen Jahr wieder zugenommen, nachdem es 2022 erstmals nach langer Zeit zu einem leichten Rückgang bei diesen Delikten gekommen war.

In seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag teilte Schuster mit, dass im Vorjahr insgesamt 1.943 Straftaten gegen Polizistinnen und Polizisten im Freistaat begangen wurden. Das entspricht einem Anstieg um 109 Fälle. Umgerechnet kam es damit täglich zu mehr als fünf Übergriffen, bei denen insgesamt 559 Bedienstete verletzt wurden. Größtenteils handelte es sich dabei um Fälle von Widerstand und um Angriffe gegen Vollstreckungsbeamte sowie um Bedrohungen und gefährliche Körperverletzung. In insgesamt vier Fällen kam es sogar zu einem Totschlag.

Zugenommen haben gleichzeitig auch die Angriffe auf sächsische Polizeidienststellen: Im vergangenen Jahr gab es 200 solcher Delikte – nach 151 Angriffen im Jahr zuvor. In den meisten Fällen handelte es sich um Sachbeschädigungen und um die Zerstörung von Arbeitsmitteln. Ermittelt wurden im Zusammenhang mit allen Straftaten gegen Polizeibeamte bisher 2.514 Tatverdächtige, teilte Schuster mit. Darunter befinden sich knapp 500 Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit.

Die aktuellen Fallzahlen erreichen damit fast die bisherigen Höchstwerte, die in Sachsen während der Corona-Pandemie angefallen waren. So kam es 2021 sogar zu 2.096 Straftaten gegen Polizisten. Wie stark die Gewalt gegen die Beamten zugenommen hat, zeigt ein Vergleich mit den Zahlen vor zwanzig Jahren: So wurden 2004 „nur“ 942 solcher Fälle registriert. Seitdem haben sich die Werte mehr als verdoppelt.