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Unfallbilanz 2023: Deutlich mehr Verkehrstote in Sachsen

Die Pandemie hatte für weniger Unfälle auf Sachsens Straßen gesorgt. Inzwischen gibt es wieder ähnlich viele Verkehrstote wie vor Corona, dafür aber weiterhin weniger Unfälle.

Von Carlotta Böttcher
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©  Symbolbild: dpa

Dresden. In Sachsen sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben als im Jahr zuvor. Das teilte Petric Kleine, Inspekteur der sächsischen Polizei, am Freitag in Dresden mit. Demnach gab es 2023 insgesamt 188 Verkehrstote und damit 70 Getötete oder rund 59 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit fällt der Freistaat als Ausreißer aus dem bundesweiten Trend.

„Es gibt keine eindeutigen Erklärungsansätze, warum die Zahl der Verkehrstoten so gestiegen ist“, sagt Kleine. Gab es während der Pandemie deutlich weniger Verkehrstote, so ist die Zahl inzwischen wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiegen. Fast die Hälfte der Verkehrstoten sind Senioren über 65 Jahre. Die Zahl der insgesamt Verunglückten, sprich der schwer und leicht Verletzten sowie der Getöteten, bleibt jedoch ungefähr gleich zum Vorjahr. 2023 gab es also weniger Schwerverletzte, dafür mehr Getötete.

Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Freistaat 2023 um 2,6 Prozent auf rund 99.500 gestiegen. Demnach gab es weiterhin deutlich weniger Unfälle als vor der Pandemie. In jedem achten Verkehrsunfall kam dabei eine Person zu Schaden.

Die häufigsten Ursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden sind – wie im Vorjahr – zu schnelles Fahren (13 Prozent), Missachten der Vorfahrtsregeln (10,3 Prozent) und nicht ausreichender Sicherheitsabstand (9,7 Prozent). 4,8 Prozent der Unfälle ereigneten sich unter Alkoholeinfluss, bei 0,9 Prozent waren Drogen oder Medikamente im Spiel. Unter den alkoholisierten Unfallverursachern befinden sich sechs Mal so viele Männer wie Frauen.

Vordergründiges Ziel sei es, die Anzahl der Todesopfer und Schwerverletzten zu senken, sagte Kleine. "Wir zeigen deutliche Präsenz im Verkehrsraum, was sich auch in gestiegenen Anhalte- und Kontrollquoten widerspiegelt." Besorgt zeigt sich der Inspekteur über die Legalisierung von Cannabis: „Es gibt keine Erhebungen, welcher THC-Gehalt zu welchen Ausfallerscheinungen führen kann. Wir befürchten, dass die Legalisierung dazu führen wird, dass das Fahren unter Drogen zunehmen wird und dass dadurch die Gefahr von schweren Verkehrsunfällen zunehmen könnte.“