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Das ist Sachsens bester Koch

Sachsens Spitzenkoch kommt aus Leipzig. Doch auch ein Dresdner wird vom Restaurantführer „Gault & Millau“ für seine Kochkünste ausgezeichnet.

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Der Leipziger Küchenchef Peter Maria Schnurr ist erneut zu Sachsens bestem Koch gewählt wurden.
Der Leipziger Küchenchef Peter Maria Schnurr ist erneut zu Sachsens bestem Koch gewählt wurden. © Jan Woitas/dpa

Peter Maria Schnurr (50) ist vom Restaurantführer „Gault&Millau“ erneut zu Sachsens Spitzenkoch gekürt wurden. Der Küchenchef des Leipziger Restaurants „Falco“ erhielt bei 20 möglichen Punkten eine Bewertung von 19. Damit verteidige er den Spitzenplatz „souverän und unangefochten“, teilte „Gault&Millau“ am Montag mit. Nur acht Köche in Deutschland seien höher bewertet worden.

Platz zwei teilen sich in Sachsen mit jeweils 17 Punkten Detlef Schlegel vom „Stadtpfeiffer“ in Leipzig sowie Benjamin Unger vom „St. Andreas“ in Aue. Als „Aufsteiger des Jahres“ wurde Marcus Blonkowski vom „Genuss-Atelier“ in Dresden mit 15 Punkten bedacht. 

Der ausgezeichnete Marcus Blonkowski (l.) mit seinen Kollegen vom Genuss-Atelier in Dresden.
Der ausgezeichnete Marcus Blonkowski (l.) mit seinen Kollegen vom Genuss-Atelier in Dresden. © Marion Doering

Die Tester bewerteten insgesamt 37 Restaurants in Sachsen. Im Vergleich zur Vorjahresausgabe des „Gault&Millau“ wurden sechs neu aufgenommen und drei gestrichen.

Die 32 Restaurantkritiker testeten für die neue Deutschland-Ausgabe des Kulinarik-Führers, die an diesem Dienstag erscheint, insgesamt mehr als 1.000 Restaurants. Den Küchenchef des Münchner Restaurants „Werneckhof“, Tohru Nakamura, kürten sie zum „Koch des Jahres“. Der 36-Jährige bekommt im „Gault&Millau“ 19 Punkte. „Als Sohn einer deutschen Mutter und eines japanischen Vaters verinnerlichte er von klein auf in München und Tokio zwei kulinarische Welten“, urteilte die Chefredakteurin der Deutschland-Ausgabe, Patricia Bröhm. „Heute erleben seine Gäste, wie er europäische Avantgarde mit den Geheimnissen der traditionellen japanischen Küche zu etwas ganz Neuem webt, befeuert von hoher kulinarischer Intelligenz.“ 

Tohru Nakamura ist „Koch des Jahres“.
Tohru Nakamura ist „Koch des Jahres“. © Peter Kneffel/dpa

Nakamura beschreibt seine Ansprüche an sich selbst so: „Bei jedem Gast muss es passen. Das ist unser Druck, unsere Herausforderung, weil wir den Anspruch haben, ein perfektes Produkt zu präsentieren.“ Ihm sei „mit einer gewissen Demut“ bewusst, dass die Gäste mit 225 Euro für das siebengängige Menü viel Geld bezahlen – weshalb er ihre Erwartungen nicht nur nicht enttäuschen, sondern übererfüllen wolle.

Unter den Preisträgern ist in diesem Jahr auch ein Top-Promi, der das Gastgewerbe erst in einer zweiten Karriere für sich entdeckt hat: Moderator Günther Jauch wird für seine „Villa Kellermann“ in Potsdam als „Gastronom des Jahres“ ausgezeichnet.

„Er ließ ein Stück Kulturgut aufwendig renovieren, öffnet es für ein genussfreudiges Publikum und schenkt Potsdam in Zusammenarbeit mit Tim Raue ein Vorzeigerestaurant mit weltläufigem Flair“, urteilten die Tester. Auf der Speisekarte der „Villa Kellermann“ stehen unter anderem „Entenleberterrine Sanssouci“, Rindertatarstulle mit Sauerampfer und Saiblingskaviar oder „Königsberger Klopse“. Jauch, der selbst in Potsdam lebt, hatte die Villa gegenüber dem Schloss Cecilienhof vor gut drei Jahren gekauft und sie denkmalgerecht sanieren lassen.

Die Restaurantkritiker sehen insgesamt mehr „Nachdenklichkeit“ in gehobenen deutschen Küchen. „Vor allem die junge Generation kocht mit einem geschärften Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressourcen“, sagte Bröhm. Junge Köche orientierten sich „zunehmend an dem, was für unsere Großeltern und Urgroßeltern selbstverständlich war: eine Küche, die die Schätze heimischer Natur hoch achtet, die Saison respektiert und alles vom Tier und von der Pflanze verwendet, was essbar ist, bis hin zu den lange verschmähten Innereien“. (dpa)