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Sachsens erste Schmalspurlok fährt jetzt wieder

Die Hauptuntersuchung ist abgeschlossen. Viele Eisenbahnfreunde haben das Projekt mit ihren Spenden ermöglicht.

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Die markante grüne Lok I K Nr. 54 kann wieder in den Einsatz gehen.
Die markante grüne Lok I K Nr. 54 kann wieder in den Einsatz gehen. © tiftung Sächsische Schmalspurbahnen

Jöhstadt/Radebeul. Die sächsische Schmalspurlokomotive I K Nr. 54 hat diese Woche nach Abschluss der Hauptuntersuchung in Meiningen die ersten Meter auf den Gleisen des Dampflokwerkes zurückgelegt. Damit steht der Rückkehr dieses besonderen Fahrzeugs nach Sachsen und dem erneuten Einsatz im Betriebsdienst nichts mehr im Wege, informiert Andreas Winkler, Vorsitzender der in Radebeul ansässigen Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen.

In den letzten zwölf Monaten ist die Lok unter der Verantwortung des Projektteams der Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e.V. gründlich untersucht und einzelne Teile überarbeitet worden. Abschließend hat die I K Nr. 54 noch eine neue Lackierung im grünen Farbton aus der Epoche I der Königlich-Sächsischen Staatseisenbahn erhalten und wartet nun auf ihren Rücktransport nach Jöhstadt, wo die Lok bei der Preßnitztalbahn eingestellt ist.

Die I K Nr. 54 war in den Jahren 2006 bis 2009 in einer großen Aktion vollständig durch Geld- und Sachspenden aus alten Originalplänen neu erbaut worden, nachdem die letzte Lok dieser Baureihe Anfang der 1960er-Jahre verschrottet worden war. Viele Eisenbahnfreunde, aber auch zahlreiche Unternehmen – vor allem aus der sächsischen Metall- und Elektroindustrie – haben das Projekt mit einem Volumen von circa 1,5 Millionen Euro ermöglicht.

In den Jahren 2009 bis 2017 ist die Lok in ganz Sachsen im Einsatz gewesen und hat Tausende Besucher erfreut und zugleich ein erlebbares Beispiel für die große Verkehrsgeschichte Sachsens geliefert. Seit 2016 hat diese besondere Lokomotive einen stilechten Zug aus der gleichen Zeitepoche am Haken.

Andreas Winkler zum Abschluss der Hauptuntersuchung: „Der große Dank geht an die IG Preßnitztalbahn als Leihnehmer der Lok und an das Team um Frank Reißig, Andre Dörfelt, Uwe Jachmann und Jörg Müller, die „ihre“ I K seit dem Bau vor über zehn Jahren stets – und auch jetzt – eng begleitet haben. Die Fachleute im Dampflokwerk Meiningen haben nach der Endmontage der Lok 2009 mit der Hauptuntersuchung 2018/19 erneut ihre hohe Fachkompetenz unter Beweis gestellt.“

Mario Böhme, Vorsitzender der IG Preßnitztalbahn e.V., zur Rückkehr der Lok in einem besonderen Jahr: „Die I K Nr. 54 wird ihren zehnten Geburtstag am ersten Juli-Wochenende auf der Preßnitztalbahn zwischen Jöhstadt und Steinbach mit vielen Eisenbahnfreunden begehen können. Weitere Einsätze ab dem Frühjahr bis weit hinein in den Spätherbst sind sachsenweit geplant, so unter anderem bei der Zittauer Schmalspurbahn, der Schwarzbachbahn oder auf der Strecke der Lößnitzgrundbahn in Radebeul. Es wird ein großartiges Jubiläumsjahr.“

Winkler sagt, dass der Bau vor zehn Jahren und auch jetzt die Hauptuntersuchung ohne das große Engagement vieler Spender nicht möglich gewesen wäre. Gleichwohl würden weiterhin Spenden benötigt, um die Kosten der Hauptuntersuchung tragen zu können, für die leider keine Förderung möglich sei. (SZ)

Spendenkonto für die I K Nr. 54:
Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen,
IBAN DE24 1203 0000 1020 1953 58, BIC BYLADEM1001,
Deutsche Kreditbank AG, Verwendungszweck: I K Nr. 54